Etat einstimmig verabschiedet:Das Jahr der Infrastruktur

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Der Haushalt 2018 in Allershausen ist solide, nur die Rücklagen schmelzen langsam

Von Petra Schnirch, Allershausen

Die Gemeinde Allershausen steht finanziell nach wie vor sehr gut da. Die Steuereinnahmen sind hoch, Kredite müssen keine aufgenommen werden. Die Rücklagen aber schmelzen dahin, da Allershausen zuletzt mehrere Großprojekte angepackt hat - so lässt sich die Finanzlage 2018 zusammenfassen. Oder wie es Bürgermeister Rupert Popp (PFW) kurz und knapp ausdrückte: "Es schaut gut aus". Am Dienstagabend verabschiedete der Gemeinderat ohne lange Diskussionen einstimmig den Haushaltsplan für das laufende Jahr. Zuvor war bereits Punkt für Punkt im Finanzausschuss durchgearbeitet worden.

Die wichtigsten Vorhaben

Leuchtturmprojekt wie die Neugestaltung der Glonnterrassen gibt es 2018 keines. Dafür wird einiges in die Infrastruktur investiert. Ein großer Posten ist die Verlegung der Wasserleitung in der Kesselbodenstraße, dafür sind 750 000 Euro eingeplant, für den notwendigen Ringschluss kommen 235 000 Euro hinzu. Der Grunderwerb für das Neubaugebiet Eggenberger Feld-Süd ist abgeschlossen. 2018 erfolgt die Erschließung des Areals, für den Straßenbau sind 300 000 Euro vorgesehen, für den Kanal 250 000. Auf die 103 000 Euro, die im Etat als Einnahmen für den Finkenweg verbucht sind, verzichtet die Gemeinde vorerst. Anfang Januar hatte der Gemeinderat entschieden, die Bescheide nicht zu verschicken, weil die Straßenausbaubeitragssatzung ja abgeschafft werden soll.

Die Sanierung der Elektrik im Kindergarten und die LED-Umrüstung lässt sich die Gemeinde 133 000 Euro kosten. Auch in der Schule gehen die Modernisierung von Elektrik und Heizung sowie die Nachbesserungen beim Brandschutz weiter, Kostenpunkt: 1,32 Millionen Euro. An der Sanierung der Hausmülldeponie müssen sich die Allershausener mit 74 000 Euro beteiligen. Anton Schrödl (CSU) wollte in der Sitzung wissen, ob auch Geld für den Grunderwerb für den nächsten Bauabschnitt der Ortsmitte eingeplant seien. Bürgermeister Popp verwies auf einen allgemeinen Posten in Höhe von 1,9 Millionen Euro für Grundstückskäufe. Ob die Gemeinde tatsächlich weitere Flächen an der Kienberger Straße erwerben kann, hängt von einer Einigung mit den Eigentümern der Wohnanlage Johannes-Boos-Platz ab, die in diesem Bereich ihre Parkplätze haben. Vor kurzem hätten weitere Gespräche stattgefunden, sagte Popp, auf eine Rückmeldung warte er noch.

Steuereinnahmen

Die Gewerbesteuereinnahmen kalkuliert Kämmerer Manfred Bosch auch in diesem Jahr relativ vorsichtig. Er setzt dafür aufgrund der guten Konjunktur drei Millionen Euro an, im Haushaltsansatz 2017 ging er von 2,8 Millionen aus, tatsächlich waren es dann 3,9 Millionen. Zuverlässige und stetig steigende Geldquelle ist seit Jahren der Gemeindeanteil an der Einkommensteuer. Hier kann Allershausen mit 4,1 Millionen Euro rechnen, etwa 250 000 Euro mehr als 2017. Diesmal erhält die Gemeinde sogar Schlüsselzuweisungen vom Freistaat. Während andere Kommunen im Kreis sechs- und siebenstellige Beträge bekommen, sind es in Allershausen 430 Euro. "Das ist kein Schreibfehler", meinte Popp. Positiv betrachtet, ist auch diese Zahl ein Indiz für die Finanzkraft der Gemeinde.

Umlagen

Etwas weniger müssen die Allershausener in diesem Jahr an den Landkreis überweisen. Sofern an der Höhe des Hebesatzes nicht gerüttelt wird, liegt die Kreisumlage knapp unter 3,1 Millionen Euro. Das sind etwa 45 000 Euro weniger als 2017.

Haushaltsvolumen

Der Verwaltungshaushalt für die laufenden Einnahmen und Ausgaben umfasst in diesem Jahr 12,1 Millionen Euro, das sind 700 000 Euro mehr als im Haushaltsplan 2017. Deutlich kleiner als im Vorjahr ist mit 7,6 Millionen Euro dagegen der Vermögenshaushalt, der die geplanten Investitionen ausweist (2017: 10,6 Millionen).

Rücklagen

Die Allershausener müssen auch 2018 auf ihr Erspartes zurückgreifen. Vorgesehen ist eine Entnahme aus den Rücklagen in Höhe von 5,1 Millionen Euro. Anfang 2019 werden dann voraussichtlich noch 1,1 Millionen auf dem Konto liegen, Ende 2016 waren es 8,3 Millionen. Die Gemeinde ist und bleibt schuldenfrei.

© SZ vom 09.02.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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