Erste Arbeiten laufen:Tiefe Gräben

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Auf einer Länge von 77 Kilometern durchzieht die neue Erdgasleitung auch den Landkreis Freising. Die Bauarbeiten haben bereits begonnen, wie hier bei Haun in der Gemeinde Haag. (Foto: Stephan Goerlich)

Essener Firma beginnt mit Verlegen der Erdgasleitung

Bisher waren es nur die Pläne für die 77 Kilometer lange Gasleitung von Forchheim bis Finsing, mit denen sich die Gemeinderäte befassen mussten. Jetzt sind die ersten Arbeiten, beispielsweise neben dem kleinen Weiler Haun in der Gemeinde Haag, bereits live zu besichtigen. Dort laufen die Vorbereitungen zur Unterquerung der Amper und des Amperkanals, informierte Helmut Roloff, Pressesprecher der Firma Open Grid Europe mit Sitz in Essen. Sie will die neue Leitung als Verstärkung neben die bereits bestehende legen. Diese durchquert auch den Landkreis Freising, vom Norden bei Mainburg bis in den Süden am Flughafen.

Als ob ein Riese in der Erde gegraben hätte, türmen sich große Hügel aus Mutterboden, der vorsichtig abgetragen und gelagert wird. Denn später, wenn die Rohre in der Erde liegen, solle er, genauso wie er vorher war, wieder aufgebracht und nicht vermischt werden, beschreibt der Pressesprecher. Mit rund 1000 Eigentümern, durch deren Grund die Leitung auf den 77 Kilometern verläuft, seien Grunddienstvereinbarungen abgeschlossen worden, sodass das Unternehmen auch später jederzeit wieder Zugang zu der Leitung hat. Natürlich würden die Landwirte auch für den Ernteausfall in diesem Jahr entschädigt, heißt es aus der Pressestelle weiter.

Im Januar hatte die Regierung von Oberbayern dem Unternehmen den Planfeststellungsbeschluss - die Baugenehmigung - überreicht. Bis zum Jahresende sollen die Bauarbeiten im Landkreis abgeschlossen sein. Derzeit werden an der Baustelle in Haag die Gruben für die Unterquerungen der beiden Wasserläufe gegraben, später dann die Gräben für die Rohre mit einem Meter Durchmesser ausgehoben. Anschließend werden sie hinein gelegt und verschweißt.

Bevor die Rohre wieder zugeschüttet werden, müssen sie noch einen Drucktest bestehen. Dafür wird ein Leitungsabschnitt verschlossen, mit Wasser gefüllt und einem Druck von 150 bar ausgesetzt, um die Dichtheit der Nähte zu überprüfen. Später wird dann das Gas mit 100 bar durch die Leitung strömen. Außer den Flüssen unterquert die Gasleitung auch Straßen.

Als nächstes werden die Kreisstraße FS 18 bei Nandlstadt und die FS 16 bei Attenkirchen im Untergrund "durchschossen", ohne die Fahrbahn zu beschädigen oder den Verkehr aufzuhalten, wie Roloff schilderte. Die neue Leitung vergrößere die Leitungskapazitäten des Erdgastransportsystems von Nord nach Süd und umgekehrt und sichere die Versorgung auch bei größerem Bedarf, heißt es bei Open Grid.

© SZ vom 29.03.2018 / ka - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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