Bei wechselhaftem Wetter hat die Stadt Freising am Donnerstag den Tag des Bieres begangen. Traditioneller Anlass ist die historische Erwähnung des Bayerischen Reinheitsgebots am 23. April 1516, das bis heute als älteste lebensmittelrechtliche Bestimmung der Welt gilt. Für Freising sei der Tag der Auftakt zu gleich zwei Jubiläen, sagte Bürgermeister Tobias Eschenbacher (FSM) zur Begrüßung.
Denn im Oktober feiert die Braufakultät in Weihenstephan ihr 150-jähriges Bestehen. Und im kommenden Jahr wird das Reinheitsgebot, das der Herold Alexander Nadler zum Auftakt der Feierlichkeiten auf dem Marienplatz zu Pferde verlas, 500 Jahre alt: "Ganz besonders wollen wir, dass forthin allenthalben in unseren Städten, Märkten und auf dem Lande zu keinem Bier mehr Stücke als allein Gersten, Hopfen und Wasser verwendet und gebraucht werden sollen", rief Nadler unter besonderer Betonung der drei Grundzutaten aus. Zuvor waren der Herold und der Freisinger Bär auf den Kaltblütern Jola und Janni auf den Marktplatz geritten, angeführt von der "Big Berni Band" und begleitet von Mitgliedern der Freisinger Studentenverbindungen.
Das Rezept für das diesjährige Festbier hatte in diesem Jahr der Landtagsabgeordnete Florian Herrmann (CSU) beim Brauerlebnistag im Februar unter Mithilfe von Wissenschaftlern aus Weihenstephan erstellt. Mit zwei Hopfensorten aus der Hallertau wurde so ein kräftiges, kellertrübes Bier gebraut. Für das Anzapfen brauchte Herrmann vor etwa 500 Schaulustigen drei Schläge. Der halbe Liter kostete im Ausschank zwei Euro, ein Euro davon geht an die Freisinger Bürgerstiftung, die damit soziale Projekt unterstützt.