Ausblick auf das neue Schuljahr:Zwei Ausreißer

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So eindeutig, wie es die Trendausrufer gerne hätten, ist die Situation beim Übertritt an weiterführende Schulen nicht: Im Landkreis zeigt sich ein uneinheitliches Bild.

Alexandra Vettori

So eindeutig, wie es die Trendausrufer gerne hätten, ist die Situation beim Übertritt an weiterführende Schulen nicht: Außerhalb der Landeshauptstadt machten sie schon einen Zulauf an Realschulen aus, weg vom Gymnasium. Im Landkreis Freising zeigt sich aber ein uneinheitliches Bild, die Anmeldungen an Realschulen stagnieren auf hohem Niveau, an den Gymnasien, von zwei Ausreißern abgesehen, ebenso.

Weitaus weniger Schüler als im vergangenen Jahr wollen im neuen Schuljahr ans Camerloher-Gymnasium wechseln. (Foto: Marco Einfeldt)

Am Neufahrner Gymnasium, mit gut 1100 Schülern das größte im Kreis, muss Schulleiter Franz Vogl nächstes Schuljahr sogar eine Eingangsklasse mehr bilden. Fünf fünfte Klassen wird er aus den 136 Anmeldungen und neun Teilnehmern am Probeunterricht bilden, heuer sind es vier. Zunehmen wird die Schülerzahl am Gymnasium Moosburg. Vergangenes Jahr waren es 120 Fünftklässler, heuer zählt Stellvertretender Schulleiter Hans Loibl 133 Anmeldungen, die in fünf Eingangsklassen unterkommen. 153 Anmeldungen sind es im Hofmiller Gymnasium, voriges Jahr waren es 150.

Die Zahlen aus dem Realschulen stehen unter Vorbehalt. Denn das Kultusministerium hat für diese Schulform kleinere Änderungen vorgenommen und die Anforderungen für den Übertritt gesenkt. Viertklässler müssen zwar noch den Hauptfach-Schnitt von 2,66 aufweisen, die Zwei in Deutsch oder Mathematik ist aber nicht mehr verbindlich. Außerdem brauchen Kinder aus der fünften Klasse Hauptschule keinen Probeunterricht mehr, wenn sie den Durchschnitt nicht haben. Weil ihre Zahl ebensowenig vorhergesagt werden kann wie die der Abbrecher aus den Gymnasien gibt es endgültige Anmeldezahlen erst im August.

An der Kastulus-Realschule Moosburg sind es 142 feste und 22 Voranmeldungen. Direktor Konrad Diewald rechnet mit bis zu 160 Fünftklässlern im nächsten Schuljahr, das wären ein paar weniger als heuer. Allerdings sieht auch Diewald einen Trend zur Realschule dahingehend, dass unter den angemeldeten Fünftklässlern immer mehr sind, die den Durchschnitt für das Gymnasium hätten. Gleichzeitig kämen aber auch viele Schüler mit schlechteren Noten. "Viele probieren es einfach, der Großteil schafft es dann nicht", sagt Diewald.

Auch Gertraud Weber, Direktorin an der Echinger Realschule, verzeichnet ebenso viele Anmeldungen wie vergangenes Jahr, abgesehen von besagten Unsicherheiten: 122 feste Anmeldungen, erfahrungsgemäß rund 50 Schüler vom Gymnasium, ein paar Fünftklässler aus den Hauptschulen. "Ich rechne mit sechs Eingangsklassen und ungefähr 160 Schülern", sagt sie. Obwohl die Schule fünf Jahre nach der Einweihung schon voll ist, lehnt die Schulleiterin eine Erweiterung, wie sie im Kreistag schon andiskutiert wurde, ab. Der Grund: Vor fünf Jahren hat man Schüler aus dem nordwestlichen Landkreis aufgenommen, für drei Jahre hieß es. Heute sind sie immer noch da, eine vierte Realschule gibt es aber immer noch nicht. Weber sieht die Lösung des Problems nicht in Eching: "Unsere Schule hat für ihr Einzugsgebiet die richtige Größe. Ich will keinen Anbau, sondern, dass in Freising eine Lösung gefunden wird."

In der Freisinger Realschule gibt es voraussichtlich wie heuer sieben Eingangsklassen. 126 Anmeldungen sind es, dazu 42 für den Probeunterricht, plus der unbekannten Variablen. Stellvertretender Schulleiter Helmut Attenberger freut sich trotzdem auf ein Ende der Raumnot: Er bekommt im Herbst 13 neue Klassenzimmer in einem Anbau. Schließlich passt doch noch etwas in den Trend: Am Dom-Gymnasium gibt es nur 77 Anmeldungen, statt der 93 im Jahr davor, und am Camerloher wird es statt der 188 Fünftklässler im Herbst nur noch 127 geben.

© SZ vom 18.05.2011 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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