Er macht kein großes Aufhebens um seine Person. Freundlich-zurückhaltend kommt der buddhistische Mönch die breite Holztreppe im Freisinger Rathaus hinauf, wartet geduldig auf den Beginn der Bürgersprechstunde. An den Füßen Wanderschuhe, in der Hand ein Transparent. Freising ist eine der Stationen auf dem Friedensmarsch des Japaners Toyoshige Sekiguchi. Sein Ziel ist der G-7-Gipfel auf Schloss Elmau, seine Botschaft: Frieden, Harmonie der Religionen und nukleare Abrüstung.
Doch nicht nur die ganz Großen will er erreichen. Auf seinem Weg von Nürnberg nach Garmisch wirbt er für das internationale Projekt "Bürgermeister für den Frieden" (www.mayorsforpeace.de). Auch Oberbürgermeister Tobias Eschenbacher möchte er dafür gewinnen. Eschenbacher verspricht, sich einzulesen und dann mit Petra Port Kontakt aufzunehmen. Bei ihr übernachtet der japanische Mönch, ein Bekannter hat ihn weitervermittelt.
20 Kilometer am Tag bei feucht-kalter Witterung
Exakt durchgeplant hat Toyoshige Sekiguchi seine Wegstrecke nicht. Mit buddhistischer Gelassenheit vertraut er darauf, dass er ein Quartier finden wird. In Moosburg übernachtete er allerdings im Hotel, denn in der Pfarrei, wo er um Unterstützung bitten wollte, war niemand erreichbar.
Etwa 20 Kilometer geht der Mönch am Tag, nimmt das feucht-kalte bayerische Wetter in Kauf und gefährliche Straßen. Es ist nicht sein erster Marsch mit der Vision, eine friedliche Welt zu schaffen: 2014 war er in Brisbane beim G-20-Gipfel, 2010 in Kanada. Auch das nächste Ziel steht schon fest: In der Türkei findet im Herbst ein G-20-Treffen statt.