Unbekannter Käufer:Angerbaderareal zum dritten Mal verkauft

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Was wird aus dem Areal an der Angerbadergasse? Seit 2014 liegt es brach. (Foto: Marco Einfeldt)

Das seit 2014 brach liegende Gelände an der Angerbadergasse hat wieder einen neuen Besitzer. Die Stadt, die den Bereich gerne als neues Tor zur Altstadt gestaltet sähe, bestätigt das.

Von Birgit Goormann-Prugger, Freising

Seit Anfang 2014 ist die Aldi-Filiale an der Angerbadergasse 3 in Freising schon geschlossen. Seitdem hat sich nichts auf dem für die Stadt Freising so wichtigen Areal getan, das zunächst im Besitz des Londoner Großinvestors Blackrock war und danach dem Münchner Immobilieninvestor GIG gehörte. Der hat das Gelände aber jetzt verkauft, wie am Montag bekannt wurde. Bestätigt wurde das sowohl von der Stadt Freising als auch von einem Sprecher der Münchner Immobilienfirma. "Die Sache hat sich ziemlich lange hingezogen, verhandelt haben wir mit vier Gesellschaften, eine davon hat es jetzt übernommen", sagte der Sprecher.

Bei der Stadt Freising wollte man aus Gründen des Datenschutzes nicht viel über den Verkauf des Grundstücks sagen. Nur so viel: "Wir bestätigen das", so Pressesprecherin Christl Steinhart am Montag. Die Stadt Freising hätte gern mehr Einfluss auf die Gestaltung dieses Grundstücks, ist es doch für die Umsetzung der neuen Innenstadtkonzeption ein wichtiger Bestandteil.

Der Versuch, sich ein Vorkaufrecht zu sichern, scheiterte vor Gericht

Darum hatte sie vor dem Verkauf an Blackrock auch versucht, sich gerichtlich das Vorkaufsrecht zu sichern, war damit jedoch gescheitert. Das Gericht war auch in der Berufungsverhandlung nicht davon zu überzeugen gewesen, dass es für die Stadt tatsächlich zwingende Gründe gab, auf einem Vorkaufsrecht zu bestehen.

Das Areal war zunächst Teil eines umfangreichen Immobilienportfolios von insgesamt 140 Immobilien von Aldi-Süd gewesen, den sich der englische Investor seinerzeit gesichert hatte. Lange war nicht klar, was Blackrock mit dem Freisinger Grundstück eigentlich im Sinn haben würde, wohl auch weil das relativ kleine Freisinger Areal bei dem großen Investor eine zunächst eher untergeordnete Rolle gespielt hat.

Für die Stadt Freising indes spielt es eine zentrale Rolle bei der Innenstadtentwicklung und nach den Vorstellungen der Stadtplaner soll dieser Bereich mit seiner jetzt so unansehnlichen Hinterhofatmosphäre einmal sehr viel einladender gestaltet werden. Gleich nach dem Verkauf an Blackrock hatte die Stadt auch Kontakt zu dem neuen Besitzer aufgenommen, um sich über seine Pläne zu informieren.

Auch mit der Münchner Immobiliengesellschaft GIG, die das Grundstück jetzt weiterveräußert hat, hatte es einige Gespräche gegeben. So ganz hatte sich die Stadt Freising die Planungshoheit über dieses Gelände auch nie nehmen lassen und darum bereits im Mai 2014 die Aufstellung des Bebauungsplans "Angerbadergasse" beschlossen. Mit dem Aufstellungsbeschluss für diesen Bebauungsplan hatten die Freisinger Stadträte zudem die Durchführung einer Feinuntersuchung in Auftrag gegeben. "Diese Untersuchung läuft derzeit auch noch", sagte Pressesprecherin Christl Steinhart am Montag.

Im Detail wird da geprüft, wie das Areal optimal entwickelt werden kann. Um das Potenzial des Angerbaderareals als östliches Tor zur Freisinger Altstadt zu erschließen, soll eine Markteinschätzung vorgenommen werden. In der Innenstadtkonzeption werden für das Gebiet größere Einzelhandelsflächen vorgeschlagen, die in der übrigen Altstadt fehlen. Die Untersuchung soll nun zeigen, was genau möglich ist. Auch die Stadtmoosach mit ihren Grünanlagen soll in das städtebauliche Konzept einbezogen werden. Besondere Bedeutung soll der Erschließung der Freisinger Altstadt durch Fuß- und Radverkehr zukommen. Unter anderem soll ein moosachbegleitender Fuß- und Radweg geprüft werden.

© SZ vom 22.11.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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