Allershausen:Seitenweise Einwände

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Gemeinderat weist Anwohner-Kritik an Seniorenwohnanlage zurück

Von Tobias Weiskopf, Allershausen

"Wir werden bei Gericht landen, da bin ich mir sicher", sagte Johann Vachal, Geschäftsleiter der Gemeinde Allershausen, in der jüngsten Gemeinderatssitzung. Hintergrund ist der heftige Widerstand dreier Anwohner gegen eine Seniorenwohnanlage an der Abt-Joseph-Straße. Ein mehr als 50-seitiges Schreiben der Anwälte der Projektgegner sei eingegangen, berichtete Bürgermeister Rupert Popp (PFW). Mit juristischem Beistand hatte die Gemeinde die Punkte aufgearbeitet. Der Gemeinderat musste sich nun damit auseinandersetzen und entschied sich letztendlich dafür, die Einwände zurückzuweisen.

Zuvor kritisierte Josef Lerchl (SPD), der Bauträger habe sich nicht um ein Einvernehmen mit den Nachbarn bemüht. "Wir haben jetzt den schwarzen Peter", sagte er in Hinblick auf juristische Konsequenzen. Popp entgegnete, es sei sehr wohl auf die Anwohner Rücksicht genommen worden, indem die Zahl der Wohnungen reduziert, die Tiefgarage verkleinert und auf das geplante Café verzichtet wurde. "Bei den Kommunalwahlen 2014 haben alle Parteien angekündigt, etwas für die älteren Allershausener tun zu wollen", sagte Popp. Nun habe man einen Investor für das Projekt, die Kirche sei auch dafür und der Bedarf sei groß. "Wir müssen jetzt keine Mediation machen, sondern wissen, was wir wollen", erklärte Popp und bekam die Zustimmung der Gemeinderäte. Folglich arbeitete man sich am Dienstagabend mühevoll durch die seitenlangen Einwände der Nachbarn und Stellungnahmen der Behörden.

Das Wasserwirtschaftsamt hatte in seiner neuerlichen Stellungnahme keine Einwände. Die Untere Naturschutzbehörde machte auf mögliche nistende Fledermäuse aufmerksam und schlug vor, wegfallende Grünflächen und Bäume zu ersetzen. Das wird nun an den Bauträger weitergegeben. Weitaus weniger glatt lief die Debatte bezüglich der Schreiben der Anwälte. Zustimmung bekamen die Anwohner bei ihrer Kritik an den Zufahrtswegen. "Aus der Sicht der Feuerwehr ist das nicht machbar. Bei einer Straßenbreite von 7,50 Meter ist eine Anfahrt, aber keine Zufahrt möglich", sagte Anton Schrödl (CSU), der auch Zugführer bei der Feuerwehr ist. Im Ernstfall käme nur das erste Fahrzeug bis zum Gebäude und alles müsste um das Haus herumgetragen werde. Popp entgegnete, das Bauvorhaben werde von einem Gutachter hinsichtlich des Brandschutzes abgenommen. Mit 14 zu vier Gegenstimmen wurde auch dieser Punkt zurückgewiesen. Insgesamt war sich der Gemeinderat jedoch mit Ausnahme von Anna Gründel (PFW) einig und sprach seine Unterstützung für das Projekt aus.

© SZ vom 14.09.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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