Lange, bunte Kleider, freie Schultern und hoch gesteckte Lockenfrisuren sowie meist in Anzügen gekleidete junge Herren unterstrichen den festlichen Charakter des Abschlussballs der Staatlichen Wirtschaftsschule am Freitag in der Luitpoldhalle. Dankbar blickten die beiden Schülervertreter Tina Weidl und Nejra Popcagic im Namen aller ihrer Mitschüler auf die Zeit an der Wirtschaftsschule zurück, "Danke für den Mut und die Kraft, uns jeden Tag zu unterrichten und unsere Launen zu ertragen", lobten sie ihre Lehrer, die schließlich nach vorne gerufen wurden und jeder eine weiße Rose erhielten.
151 junge Leute haben heuer an der Wirtschaftsschule ihren Abschluss gemacht. Die meisten von ihnen hätten bereits Lehrstellen bei Versicherungen und Banken, in der Verwaltung, im Gesundheitswesen und in gewerblich-technischen Berufen, freute sich Schulleiter Werner Kusch. Knapp ein Drittel der Absolventen drückt weiter die Schulbank und hat es auf die Fachoberschule geschafft. Kusch wies auch daraufhin, dass sich einige Schüler noch breiter aufgestellt hätten, in dem sie den Europäischen PC-Führerschein machten oder ein Sprachendiplom in Französisch erwarben. "Euer erfolgreicher Jahrgang hat viel zu bieten", bilanzierte der Schulleiter. Er erinnerte die Absolventen aber auch daran, dass "wir in einem privilegierten Teil der Welt in Frieden und Sicherheit leben". Nur drei Flugstunden entfernt herrsche Krieg und Unterdrückung. Wir lebten in einer Region ständigen Wachstums und seien medizinisch bestens versorg, betonte Kusch. Aber die heutige junge Generation werde große Aufgaben zu bewältigen haben und müsse immer weiter dazu lernen, so Kusch. Dazu gehöre zum Beispiel die Sicherung der Trinkwasserversorgung oder die Wahrung des inneren und äußeren Friedens, gab er seinen Schülern mit auf den Weg.
Landrat Josef Hauner erinnerte an ein schwieriges Jahr, denn 2016 waren Flüchtlinge für viele Monate in die Turnhalle der Wirtschaftsschule eingezogen. Er dankte für das Verständnis und hoffte, dass es nicht wieder zu einer solchen Situation komme, was die Gäste mit einem Applaus quittierten. Freisings Oberbürgermeister Tobias Eschenbacher wünschte den Absolventen "Mut zur Veränderung", man dürfe im Berufsleben auch einmal die Richtung wechseln, beschrieb er aus eigener Erfahrung. Das Allerwichtigste sei die Freude an der Arbeit. Und noch etwas anderes war dem OB wichtig: "Behalten Sie Ihre Freundschaften", Schulfreunde seien etwas ganz Besonderes und begleiteten einen manchmal das ganze Leben lang. Dass es in der Wirtschaftsschule nicht nur um das Lernen ging, bewiesen Ali Birken, die den Jugendkulturpreis der Stadt Freising erhalten hatte mit ihren Gesangseinlagen und die beiden Moderatoren Saskia Riege und Hans Müller, die humorvoll und charmant durch den Abend führten.