Forderung der FDP:Busspuren für Taxis und Carsharing-Autos öffnen

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Zu einer schnellen Linderung der Münchner Verkehrsprobleme würden der Ausbau und die Beschleunigung der Buslinien entscheidend beitragen. Doch dafür wären im Stadtgebiet mehr Busspuren nötig. Wenn weitere davon eingerichtet werden, so der Vorschlag der FDP, so sollten diese aber auch von Carsharing-Autos und Taxis genutzt werden dürfen. Die stiefmütterliche Behandlung von Taxis, die in München - im Gegensatz zu anderen Städten - nur ausnahmsweise Busspuren benutzen dürfen, müsse ein Ende haben, heißt es in dem Antrag. Auch Taxis seien Teil des ÖPNV. Carsharing müsse ebenfalls privilegiert werden, um es attraktiver zu machen. Die Menge an Carsharing-Autos in München (derzeit sind es 1680 von verschiedenen Anbietern, vor allem Drive Now und Car2Go) bereite keine Kapazitätsprobleme auf den Busspuren.

Wenn es mit dem Bevölkerungszuwachs in München so weiter geht und sich gleichzeitig beim Mobilitätsangebot nichts ändert, prognostizieren Verkehrsexperten eine dauerhafte Rushhour von früh bis spät - und zwar sowohl auf den Straßen wie auch in den öffentlichen Verkehrsmitteln. Doch die geplanten Projekte wie die zweite S-Bahn-Stammstrecke und - ganz frisch vom Stadtrat auf den Weg gebracht - die neue U-Bahnlinie U 9 können den Verkehr höchstens langfristig entlasten. Auch die geplanten Tramtangenten im Westen und Norden der Stadt sind Projekte, die erst im Planungsstadium sind und erst in einigen Jahren angegangen werden können.

Wie die Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) immer wieder betont, ist der Ausbau des Busverkehrs eine Maßnahme, die schnell zu machen sei. Doch zum Beispiel Expressbusse, die im Stau stecken bleiben, hätten erstens wenig Sinn und zweitens wenig Akzeptanz bei den Fahrgästen. In der Schublade der MVG liegen deshalb Pläne für rund 50 Busspuren. Für die müsste die Stadt aber privaten Autos Platz auf der Straße wegnehmen.

© SZ vom 13.02.2018 / schub - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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