Flughafen:Alm statt Sportsbar

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Flughafen gestaltet das Terminal 2 neu

Von Marco Völklein

Mehr als 20 Fernsehmonitore, auf denen meistens Fußball läuft. Dazu rote Ledersitzmöbel. Und überall der geschwungene Schriftzug einer bekannten Brauerei. Seit der Eröffnung des Terminals 2 am Münchner Flughafen im Jahr 2003 prägt die "Erdinger Sportsbar" das Bild im Ankunftsbereich des zweiten Terminals, das der Flughafen zusammen mit der Lufthansa betreibt. Meistens stehen ganze Pulks von Abholern vor den beiden großen Türen, durch die die gerade gelandeten Fluggäste den Sicherheitsbereich des T 2 verlassen. Viele Abholer trinken dort auch etwas, während sie auf die Ankommenden warten.

Doch spätestens vom Herbst 2017 an wird sich dieser Bereich völlig neu präsentieren. Der Flughafen und die Lufthansa haben bereits mit einem Komplettumbau der Ankunftsebene begonnen. "Mehr Platz, mehr Komfort, mehr Aufenthaltsqualität" verspricht T 2-Geschäftsführerin Maria Dahlhaus. So soll es künftig "Arbeitsbereiche" mit einem Internetzugang geben. Auf einer "digitalen Medienwand" will der Airport Informationen für die Reisenden einspielen. Die gravierendste Veränderung aber wird die Erdinger Sportsbar erfahren: Sie verschwindet voraussichtlich schon zum Jahreswechsel komplett.

Der Platz dort soll genutzt werden, um den Abholern mehr Platz zu bieten. Außerdem wird der Infoschalter, der derzeit wirkt wie an eine Ecke der Sportsbar drangeklebt, an eine zentralere Position verlegt - das soll den Besuchern die Orientierung erleichtern. Zudem werde so "der Passagierfluss optimiert", sagt Dahlhaus.

Der Flughafen wäre aber nicht der Flughafen, wenn er den Umbau nicht dazu nutzen würde, um noch mehr Möglichkeiten zum Geldausgeben zu schaffen. Schließlich bringen Vermietung und Betrieb der zahlreichen Gastronomie- und Einzelhandelsflächen am Airport mittlerweile mehr als die Hälfte des Jahresumsatzes von zuletzt 1,25 Milliarden Euro ein. In vielen Bereichen erinnern die Terminals jetzt schon mehr an ein Einkaufszentrum denn an ein Abfertigungsgebäude. Und so will auch bei diesem Umbau T 2-Chefin Dahlhaus die "Shopping- und Gastronomievielfalt erhöhen", wie es heißt. Konkret wird die Gastro-Tochter des Airports an der Westseite des T 2-Gebäudes das neue Restaurant "Sport Alm" eröffnen, mit einem ähnlichen Konzept wie die bisherige Sportsbar. Dort können die Gäste sogar im Freien sitzen - der direkte Blick auf die Ankommenden aber wird fehlen.

© SZ vom 19.08.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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