Festival:Meer und mehr auf Tollwood

Auf dem Tollwood versteht man es, den Finger in die Wunde zu legen und auf Dinge hinzuweisen, die die meisten Menschen im Alltag ganz gern mal verdrängen.

Auf dem Tollwood versteht man es, den Finger in die Wunde zu legen und auf Dinge hinzuweisen, die die meisten Menschen im Alltag ganz gern mal verdrängen. Auf Sommer-Tollwood (29. Juni bis 24. Juli) steht das Meer im Mittelpunkt der kritischen Aufmerksamkeit, genauer gesagt: die Sorgen, die wir uns um das Meer machen müssen. Unter dem Motto "Dein blues Wunder" versammelt Tollwood in Zusammenarbeit mit Greenpeace Aktionen und Ausstellungen zum Thema Plastik im Meer, Überfischung und stellt in einer wie auch immer gearteten "begehbaren Thunfischdose" die Abhängigkeit des Menschen vom sauberen Meer dar.

Jenseits des Nachdenkens hat der Veranstalter auch wieder ein stattliches Kulturprogramm zusammengestellt. Im Theater verlässt man sich wieder auf den Zauber des Zirzensischen. Da ist zum Beispiel die australische Gruppe Gravity & other Myths (Schwerkraft und andere Mythen). Acht Artisten, die in Freizeitklamotten die wunderlichsten Kunststücke mit ihren Körpern vollführen.

Etwas ernster sind da die Franzosen von Un Loup pour l'homme, ebenfalls Artisten, die einander überwinden wie Bergsteiger die Berge. Eine Deutschlandpremiere ist der Besuch der russischen Künstlerin Maria Rud. Sie zeichnet, begleitet von Musik, bunte Bilder auf beleuchteten Platten, welche dann auf riesige Flächen projiziert werden.

In der Musikarena spielen diesen Sommer der irische Singer-Songwriter James Bay, Beirut, Bilderbuch, Jan Delay, Dieter Thomas Kuhn, Anastacia, ZZ Top und der Preußen-Schreck Harry G. Entwarnung an die Fußball-Fans gibt es auch: Die meisten Konzerte sind so gelegt, dass sie vor Anpfiff enden. Und wer auf Nummer sicher gehen will: Alle EM-Spiele werden auf dem Tollwood-Gelände übertragen.

© SZ vom 16.06.2016 / clu - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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