Fan-Randale:Sechzger gehen auf Bayernfans los

Lesezeit: 1 min

  • Etwa 30 Fans des TSV 1860 München versuchten, eine S-Bahn voller Bayernfans zu stürmen und bewarfen den Zug mit Steinen.
  • Polizisten verhinderten die Konfrontation - mit Gewalt und Schlagstockeinsätzen.

Vermummte Fans des TSV 1860 München haben am Freitag am S-Bahnhof Giesing einen Zug attackiert, in dem Bayern-Fans saßen. Etwa 30 Männer versuchten, den Zug zu stürmen und bewarfen die S-Bahn mit Steinen. Gleichzeitig versuchten die FCB-Fans, nach draußen zu gelangen, um sich die Sechzger vorzuknöpfen. "Nur unter Einsatz von körperlicher Gewalt", so formulierte es am Montag ein Sprecher der Bundespolizei, konnten die im Zug eingesetzten Beamten eine Eskalation der Lage verhindern.

Drittort-Auseinandersetzung, so nennt die Polizei das Phänomen, wenn rivalisierende Fußballfans nicht in der Arena aufeinander losgehen, sondern sich einen Ort außerhalb für ihre Kämpfe suchen. "Inzwischen ist es auch üblich, dass man sich gegenseitig ausspioniert, um zu wissen, wer wann wo anzutreffen ist", sagt Bundespolizei-Sprecher Wolfgang Hauner.

Videokameras an Bahnhöfen werden ausgewertet

Die Polizei hat entsprechend reagiert und eskortiert Fans etwa vom Hauptbahnhof zum Stadion und wieder zurück. Was im aktuellen Fall ein größeres Scharmützel verhinder hat: Die Bayern-Fans weilten am Freitagabend beim Regionalliga-Derby in Unterhaching, und die Sechzger hatten zeitgleich ein Heimspiel im Grünwalder Stadion. Nach Spielende, gegen 21.15 Uhr, stieg eine Gruppe Bayern-Fans in die S-Bahn in Unterhaching, ein "Spion" meldete das den Ultrafans von 1860. Kaum hatte die S 3 am Bahnhof Giesing angehalten, wollten die Sechzger den Zug stürmen. "In dem Zug befanden sich normale Bayern-Fans, also keine uns bekannten Hooligans", sagt Hauner. Trotzdem versuchten die Fans im Zug, nach draußen zu den Sechzigern zu gelangen. Doch die begleitende Polizisten der Landespolizei konnten die Konfrontation verhindern. Sie drängten die Fans mit Gewalt, teilweise mit Schlagstockeinsätzen, wieder in den Zug zurück. Nach dem Angriff gaben die Fans von 1860 Fersengeld und verschwanden. Die Ermittlungen bei Bundes- und Landespolizei laufen, unter anderem werden auch die Videokameras an den Bahnhöfen ausgewertet.

© SZ vom 22.03.2016 / wim - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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