Falsche Zahlungsanweisungen:Hacker-Angriffe auf Smartphones

Eine Münchnerin hat sich kürzlich gewundert, als sie 100 Euro an das Bundeskriminalamt (BKA) zahlen sollte, nachdem sie ein neues Spiel auf ihrem Smartphone installiert hatte. Nach dem Neustart war das Gerät gesperrt und zeigte nur noch eine vermeintlich offizielle Zahlungsaufforderung an. Deren Urheber arbeiten jedoch nicht beim BKA, sondern versuchen, mit der Masche Geld zu ergaunern. Auf Computern ist ähnliche Schadsoftware schon länger bekannt, nun häufen sich die Angriffe laut Polizei auch auf Smartphones.

Neben der 39 Jahre alten Münchnerin sollte auch ein 15-Jähriger 100 Euro zahlen. Beide hatten zuvor eine App installiert und nutzten das Betriebssystem Android Jelly Bean 4.3. Zum Jahresanfang hat Google aufgehört, den vorinstallierten Browser dieser im Juli 2013 veröffentlichten Android-Version zu aktualisieren. Die Betrüger nutzen nun Sicherheitslücken in der Software des Betriebssystems. Probleme macht jedoch nur der vorinstallierte Browser, weswegen die Polizei rät, auf einen anderen umzusteigen. Smartphone-Besitzer sollten außerdem keine Apps aus unbekannten Quellen installieren. Wer die geforderten 100 Euro zahlt, hebt damit keineswegs die Bildschirmsperre auf. Betroffene können jedoch versuchen, die zuletzt installierte App zu deinstallieren oder das Telefon auf die Werkseinstellungen zurückzusetzen. Dabei werden jedoch alle Daten auf dem Telefon gelöscht.

© SZ vom 22.04.2015 / Wiha - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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