Fachtagung Wohnen:Hilferuf an den Freistaat

Wohnungsnot: Kommunen fordern Sondertopf über 800 Millionen Euro

Angesichts der Wohnungsnot rufen München und sein Umland den Freistaat zu Hilfe. Er soll für den Großraum ein Sonderprogramm für den geförderten Mietwohnungsbau auflegen - in Höhe von 800 Millionen Euro innerhalb von fünf Jahren. Dies ist eine der zentralen Forderungen der fast 250 Teilnehmer zum Abschluss der dreitägigen Fachtagung "Wohnen für alle ermöglichen, den Großraum gemeinsam gestalten" in Freising.

In dem eindringlich formulierten "Freisinger Appell" heißt es: Angesichts des immer knapperen Wohnungsangebots in der Boomregion München müsse nun ein regionales Bündnis geschmiedet werden - aus Landkreisen, Städten und Gemeinden, aus Wohlfahrtsverbänden, Kirchen, dem Bezirk und der Regierung von Oberbayern sowie der regionalen Wohnungswirtschaft. Der Großraum brauche deutlich mehr geförderte Wohnungen sowie bezahlbare Mietwohnungen in München, den umliegenden Kreisstädten und den Gemeinden mit S-Bahn-Anschluss. Bauland und Baurecht sollten verstärkt ausgewiesen werden; man brauche Anreize für Wohnungs- und Genossenschaftsbau sowie für alternative Bauprojekte. Der "Freisinger Appell" sieht zudem Kooperationen für gemeinsam finanzierte Projekte vor. Die Teilnehmer der Tagung fordern von der Politik auch, dass künftig im gleichen Verhältnis, in dem in der Region Arbeitsplätze entstehen, Wohnraum geschaffen wird.

© SZ vom 18.06.2015 / anl - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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