Ertrunkene:Badetote werden obduziert

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Am heißen Wochenende ertrinken insgesamt sieben Menschen

Von Martin Bernstein, München

Das heiße Wochenende hat zu mehreren tödlichen Badeunfällen geführt - die Ursachen werden teils noch untersucht. So sind die genauen Umstände ungeklärt, unter denen am Sonntag eine 20 Jahre alte Münchnerin im Riemer See ertrunken ist. Die aus Rumänien stammende Frau verschwand plötzlich. Badegäste machten sich mit Feuerwehr und Wasserwacht auf die Suche, auch ein Hubschrauber war im Einsatz. Die Frau wurde bald gefunden, ans Ufer gebracht und reanimiert. Sie starb aber auf der Intensivstation eines Krankenhauses. Nach Zeugenaussagen hatte sich die Frau nur im brusttiefen Wasser aufhalten wollten. Warum sie unbemerkt unterging, sollte eine Obduktion am Montagnachmittag klären. Die Münchner Polizei will sich am Dienstag zu Ergebnissen äußern. Der Riemer See hat nach Angaben des Gesundheitsreferats eine Wassertemperatur von höchstens 22 Grad.

In Freising bargen am Sonntagnachmittag ein Polizist und ein Helfer einen leblosen Mann aus der Isar. Der 24-jährige Asylbewerber aus Afghanistan starb abends im Krankenhaus. Passanten hatten auf Höhe der Korbiniansbrücke einen regungslos in der Isar treibenden Körper bemerkt und Polizei und Rettungsdienste alarmiert. Die Identität des Toten konnte erst geklärt werden, als Bekannte des Mannes ihn am späten Abend bei der Polizeiinspektion Freising als vermisst meldeten. Die Kriminalpolizei Erding hat die Ermittlungen übernommen. Auch in diesem Fall soll es eine Obduktion geben. In den vergangenen Wochen sind in der Region fünf Flüchtlinge ertrunken: Auch im Haslacher See, im Staffelsee und in zwei Fällen im Emmeringer See (Kreis Fürstenfeldbruck) starben Asylbewerber. Rotes Kreuz und Flüchtlingsrat haben schon im Juni Vereine und Behörden aufgefordert, Schwimmkurse für Flüchtlinge anzubieten.

Ein 76-Jähriger ertrank am Sonntag in der Amper bei Emmering. Drei junge Leute hatten einen Körper im Wasser treiben gesehen. Zwei Männer zogen den Mann an Land und begannen mit Wiederbelebungsmaßnahmen, die Frau setzte einen Notruf ab. Doch auch die etwa 35 Wasserrettungskräfte und Feuerwehrleute konnten nichts mehr für den Mann tun. Nach Informationen der Kripo Fürstenfeldbruck war der 76-Jährige eine Stunde zuvor etwa 500 bis 600 Meter flussaufwärts zum Schwimmen in die Amper gegangen.

Weitere tödliche Badeunfälle ereigneten sich am Wochenende bei Hütten und bei Hemau in der Oberpfalz, in der Pegnitz in Nürnberg und im fränkischen Kleinsendelbach.

© SZ vom 07.07.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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