Ermittlungen gegen Hebamme:Mysteriöse Mordversuche

Eine Hebamme soll versucht haben, werdende Mütter in einem Münchner Klinikum zu töten. Schon ein früherer Arbeitgeber der Frau in Bad Soden soll Hinweise auf Medikamentenmissbrauch gehabt - und in München Bescheid gegeben haben.

Von Katja Riedel, München

Die des vierfachen versuchten Mordes verdächtige Hebamme aus dem Klinikum Großhadern soll möglicherweise schon bei ihrem vorherigen Arbeitgeber in Bad Soden Medikamente missbräuchlich eingesetzt haben. Dies sagte ein Sprecher des Klinikums am Sonntag. Entsprechende Hinweise habe das Klinikum Großhadern aber erst acht Wochen nach der Einstellung der 33-Jährigen 2012 erhalten. Es habe sich dabei aber um andere Vorkommnisse als in München gehandelt. Es sei deshalb zu einem Personalgespräch gekommen. Das Zeugnis der Frau sei "einwandfrei" gewesen, so der Sprecher.

Dass das Klinikum Großhadern auch von einem anderen früheren Arbeitgeber, einer Klinik aus Kiel, Hinweise darauf bekommen hat, dass die Hebamme dort mehrfach bei Geburten zu viel Wehenmittel verabreicht hat, wie die Bild-Zeitung am Samstag berichtet hatte, bestätigte der Sprecher hingegen nicht. Von einer solchen Information sei ihm "nichts bekannt".

Die Staatsanwaltschaft und die Polizei wollten den Bericht am Sonntag nicht kommentieren. "Richtig ist, dass wir an frühere Arbeitgeber herantreten", sagte Staatsanwalt Peter Preuß. Dies werde einige Zeit in Anspruch nehmen. Üblicherweise reisen in solchen Fällen Ermittler aus München zu möglichen weiteren Tatorten.

Die Frau soll während vier Risiko-Kaiserschnitten das Blutverdünnungsmittel Heparin gespritzt haben.

© SZ vom 28.07.2014 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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