Löwenzahn ist je nach Ansicht entweder eine Nektarquelle für Bienen, eine nette Pusteblume für Kinder oder eben gerade deshalb - wegen der weit fliegenden Samen - für viele Gartenbesitzer der Untergang des Abendlandes. Anwohner im Kleinfeld in Wartenberg haben deshalb im Gemeinderat den Antrag gestellt, dass die "Verordnung über die Pflege unbebauter Grundstücke innerhalb der im Zusammenhang bebauter Grundstücke" neu erlassen wird. Begründung: Nach der aktuellen Verordnung müssen unbebaute Grundstücke nur zweimal im Jahr gemäht werden. Und zwar einmal im Mai oder Juni und ein zweites Mal im August oder September. Aber das sei vor allem im Frühjahr zu spät, weil da der Löwenzahn immer früher blühe.
Sebastian Baumann (Neue Mitte) konnte die Bitte nachvollziehen und sprach sich für ein erstes Mähen bereits Ende April aus. Doch es gab auch andere Stimmen. Paul Neumeier (FWG) gab zu bedenken, dass es in der Natur immer weniger Insekten gebe, deshalb dürfe man ihnen nicht auch noch weitere Nahrungsquellen wegnehmen. August Groh (SPD) meinte, dass egal, was man mache, es eine Gratwanderung zwischen unterschiedlichen Interessen sei. Und Markus Straßberger (CSU) ergänzte, dass es mit einmal Mähen nicht getan sei, um das Herumfliegen der Löwenzahnsamen zu verhindern, worüber sich auch Allergiker nicht freuen. Nicht ganz ernst gemeint war deshalb der Vorschlag von Bürgermeister Manfred Ranft (FW), doch mit einem Staubsauger über die Wiesen zu gehen.
Nachdem Josef Sedlmeier (CSU) zudem in der Sitzung darauf hingewiesen hatte, dass man sich eigentlich dafür ausgesprochen habe, bei Planungen innerorts mehr Wert auf Blühwiesen zu legen, beantragte Christian Pröbst (CSU) die Debatte zu schließen und die Verordnung zu lassen, wie sie ist. Die Abstimmung endete schließlich 9:7. Damit kann der Löwenzahn sich weiter ausbreiten, wenn er blüht, ehe gemäht wird.