Wall und Graben erhalten:Neues Bodendenkmal

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Viereckschanze aus der Latènezeit bei Langenbach entdeckt

Die Gemeinde Langenbach ist um ein Bodendenkmal reicher. Auf den ersten Blick eher unscheinbar, stellt die bei einer Auswertung eines digitalen Geländemodells entdeckte sogenannte Viereckschanze jedoch ein bedeutendes Zeugnis der Latènezeit dar, einer Epoche der jüngeren vorrömischen Eisenzeit in weiten Teilen Mitteleuropas. Sie ging von etwa 50 vor Christus bis um die Zeit von Christi Geburt. Das Objekt wird jetzt in die Denkmalschutzliste eingetragen. Die Langenbacher Bürgermeisterin Susanne Hoyer freute sich darüber im Gemeinderat: "Neben Wang ist es eines der beiden einzigen gut erhaltenen derartigen Objekte im Landkreis."

Das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege hat die GemWall und Graben erhalteneinde auf ihren neuen Schatz aufmerksam gemacht. Bei dem Bodendenkmal handelt es sich um eine mit e Viereckschanze der Latènezeit. Sie liegt etwa 550 Meter nordwestlich des Ortsrandes von Langenbach, in der Nähe des Sportplatzes. Die Außenseiten des durchschnittlich fünfeinhalb Meter breiten Grabens sind im Norden und Süden jeweils 101 Meter, im Westen 85 Meter lang. Die im digitalen Geländemodell erkennbaren, bis zu siebeneinhalb Meter breiten Wälle umschließen etwa 5300 Quadratmeter Innenfläche.

Viereckschanzen sind eine typische ländliche Siedlungsform der jüngeren Eisenzeit beziehungsweise der sogenannten Latènezeit, die mit dem historisch überlieferten Volk der Kelten verbunden wird. Diese daher oft als Keltenschanzen bezeichneten Anlagen waren mit Wall und Graben umfriedete ländliche Gehöfte mit Innenbebauung. Das Fundgut, das bei archäologischen Grabungen in Viereckschanzen andernorts geborgen werden konnte, datiert ausschließlich in die jüngere und späte Latènezeit zwischen etwa 200 und 50 bis 40 vor Christus.

Dieses Bodendenkmal bei Langenbach ist für die Denkmalschützer sowohl lokal- als auch regionalgeschichtlich von Bedeutung für die latènezeitliche Besiedlungsgeschichte des Landkreises Freising und Oberbayerns, weil archäologische Bodenfunde aus vor- und frühgeschichtlicher Zeit in der Regel die einzigen Quellen zur Erforschung dieser frühen Geschichtsabschnitte sind. Die Erhaltung sei deshalb aus öffentlichem und allgemeinem Interesse erforderlich, so das Landesamt für Denkmalpflege. Der Langenbacher Gemeinderat war in der Sitzung einstimmig einverstanden mit der Eintragung in die Denkmalschutzliste.

© SZ vom 14.05.2018 / je - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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