Vernissage am Donnerstag:"Hommage an die Weiblichkeit"

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Fotograf Claus Langheinrich präsentiert neue Ausstellung im Dorfener Krankenhaus

Ein Lächeln kostet nichts und macht jedes Gesicht freundlicher. "Wir sollten deshalb viel mehr lächeln", findet der Lengdorfer Fotograf Claus Langheinrich. Vier Jahre lang ist er dem "Phänomen des Lächelns" nachgegangen und hat es mit seiner Kamera eingefangen. Fotografiert hat er Frauen, und so versteht Langheinrich seine Fotos auch als "Hommage an die Weiblichkeit".

Von Donnerstag, 29. Oktober, bis Anfang Dezember präsentiert er im Dorfener Krankenhaus die Ergebnisse seiner Arbeit: 43 großformatige Schwarz-weiß- und Farbfotos von lächelnden Frauen. Dabei hat Langheinrich ganz unterschiedliche Modelle fotografiert: süd- und mittelamerikanische, afrikanische, europäische, indische und asiatische Mädchen und Frauen. "Kein Bild wurde mit Blitz oder in einem Studio fotografiert", sagt er. Alle Aufnahmen zeigen Szenen und Momente aus dem Alltag und sollen vor allem eines sein: authentisch. Der ehemalige Schulamtsdirektor will so keine gängigen Klischees oder Schönheitsideale bestätigen, sondern die Frauen unverfälscht in ihrer natürlichen Umgebung einfangen.

Seine Aufmerksamkeit gilt den Gefühlen seiner Protagonistinnen, ihrer Menschlichkeit zwischen Euphorie und Melancholie. Ob die englische Nudelverkäuferin, die afrikanische Mutter mit ihrem kranken Kind, die Lama-Hirtin in Ecuador - sie alle haben ein Lächeln auf den Lippen, in den Mundwinkeln und in ihren Augen. "Ich wollte bewusst starke Frauen fotografieren", sagt Langheinrich. Frauen, die es im Leben nicht leicht haben, sich aber dennoch ihr Lächeln bewahrt hätten. Beim Fotografieren versteht sich Langheinrich mehr als "freundschaftlicher Beobachter und nicht als sensationslüsterner Paparazzo", wie er sagt.

Seine Erkenntnis: "Die Frauen aus den südlicheren Ländern haben sich gefreut, wenn ich sie einfach spontan fotografiert habe. Sie fühlten sich wertgeschätzt und schenkten mir ein Lächeln." Das, so meint er, ginge in Deutschland nicht so einfach. Da müsse man Angst haben, ein Schreiben eines Rechtsanwalts zu bekommen.

Jedes seiner Bilder hat Langheinrich mit Zitaten zum Thema Lächeln betitelt, wodurch die Aussagekraft der Fotos gesteigert werden soll. Vor allem hat er darauf geachtet, ganz unterschiedliche Arten von Lächeln zu fotografieren. Vom herzhaften Lachen bis zu nur leicht hochgezogenen Mundwinkeln. "Ein Lachen öffnet Fenster, ein Lächeln dagegen öffnet Türen", sagt er.

Die Vernissage zur Ausstellung findet am Donnerstag, 29. Oktober, um 19 Uhr im Medizinischen Versorgungszentrum Dorfen (Krankenhaus) statt. Die Laudatio hält Kreisheimatpfleger Hartwig Sattelmair, Martin Fredebeul sorgt mit dem Saxofon für musikalische Unterhaltung. Die Ausstellung ist zu den Öffnungszeiten des Krankenhauses zu sehen, der Eintritt ist frei.

© SZ vom 29.10.2015 / Bafo - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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