Uferlos Festival:Er hat die Haare schön

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In der Karusselbar lassen sich die ersten Festival-Besucher das Bier schmecken. (Foto: Marco Einfeld)

Der Abgeordnete Christian Magerl geht erst einmal zum Festival-Friseur, das eigens gebraute Bier schmeckt und warme Klamotten gibt es auch: Auf dem "Uferlos" ist die Stimmung schon zum Auftakt ganz entspannt

Von Birgit Goormann-Prugger, Freising

Das Freisinger "Uferlos" ist einfach ein entspanntes Festival. So entspannt, dass der Landtagsabgeordnete der Grünen, Christian Magerl, am Freitag kurz nach dem offiziellen Teil der Eröffnungszeremonie im Kaffeehauszelt schnell nach nebenan ins Versus-Zelt huschte und sich dort von Andreas Krickel einen neuen Haarschnitt verpassen ließ. Es brachte ihn auch nicht aus der Ruhe, als nur wenig später Uferlos-Sprecher Michi Kasper eine Gruppe von Sponsoren und anderen wichtigen Leuten über den Festivalplatz führte, vor dem Versus-Zelt stehen blieb und verkündete, dass sich hier Christian Magerl die Haare schneiden lasse. "Das tut er einmal im Jahr und immer beim Uferlos", scherzte Kasper.

Michi Kasper ist übrigens auch ganz entspannt. "Ich heirate bald und ich werde Vater, vielleicht liegt das daran", sagte er. Außerdem sei sein Job, die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit vor dem Festival, eigentlich schon erledigt. Insofern könne er also ganz entspannt die Veranstaltung genießen - und sein Lebensglück.

Nicht so entspannt wirkte sein Kollege Thomas Sedlmeier, zuständig für den Aufbau und die Technik. Er gab zu, "dass uns der Freisinger Bauhof in den vergangenen Stunden bestimmt drei Mal gerettet hat". Zuletzt, als bei Bauarbeiten die Hauptwasserleitung für den Festivalplatz gekappt worden sei. "Aber die Leitung ist schon repariert und das Loch ist auch wieder geteert", freute sich Sedlmeier am Freitagnachmittag. Das Wasser läuft also.

Auch noch einiges zu tun hat der Dritte im Uferlos-Team, Vipo Maat, zuständig für die Finanzen und die Buchhaltung. Bei zehn Festivaltagen kommen da schon einige Rechnungen zusammen. Viel Arbeit hat in diesen Tagen übrigens auch Vipo Maats Großmutter. Die, so erzählte er dem Eröffnungspublikum, wasche auch im achten Uferlos-Jahr immer noch die Handtücher für die Künstler und auch die Geschirrtücher, freiwillig und ohne Geld dafür zu verlangen.

Das Wetter war am Freitag natürlich ein Thema. "Beim Aufbau haben wir diesmal richtig gefroren", berichtete Kasper. Dafür strahlte am Freitag die Sonne und da waren dann alle Beteiligten schon zufrieden. Und falls es in den nächsten Tagen am Abend nach Sonnenuntergang dann doch noch etwas frisch werden sollte, es gibt auf dem Festivalplatz einen Stand, der bietet wärmende Filzjacken an. Schals gibt es auch - und Hüte. Hunger und Durst leiden muss man auch nicht. Das kulinarische Angebot ist international, regional und auch vegan. Das eigens gebraute Festivalbier mit dem Namen "Comet" (Michi Kasper: "Weil es so einschlägt") soll dem Vernehmen nach ebenfalls recht gut munden. Wer es auch zu Hause genießen möchte, käuflich erwerben kann man es in der Fünf-Liter-Fassung für 14,90 Euro am Infostand.

Ansonsten gab es für die Veranstalter an diesem Nachmittag von offizieller Seite nur Lob. "Ich kann mich noch daran erinnern, wie wir vor acht Jahren dieses unsägliche Frühlingsfest abgeschafft haben und nach einer Alternative suchten. Dann hat Michi Kasper sich mit der Uferlos-Idee vorgestellt", sagte Freisings Bürgermeisterin Eva Bönig. Die Idee habe sich bewährt, das Uferlos biete ein klug entwickeltes Konzept für die Freisinger Kultur und sei auch ein Begegnungsfest für die Bürger geworden. "Freising kann stolz darauf sein", sagte Eva Bönig weiter, auch weil es so ein friedliches Fest sei.

Erwähnenswert sei in diesem Zusammenhang, dass die Gäste aus der französischen Partnerstadt Arpajon in diesem Jahr darauf bestanden hätten, das 25-jährige Bestehen der Partnerschaft im Kaffeehauszelt zu feiern. "Es hat ihnen beim letzten Besuch so gut gefallen", so Bönig. Der Festakt findet an diesem Samstag, 30. April, um 17 Uhr statt. Geschmückt war das Zelt schon am Freitag mit französischen Flaggen und Fotoszenen aus Arpajon. Wer es kultiger haben will, der geht ins "Freisinger Bank-Zelt". Dort haben die Abseits-Förderer die geschlossene Kultkneipe mit Originalmobiliar nachgebaut - und es riecht dort auch ein bisschen so wie früher im echten "Abseits". Man könnte sagen muffig, aber das wäre gemein.

Alle Infos zum Festival und zum Programm findet man im Internet: www.uferlos-festival.de.

© SZ vom 30.04.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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