Übertragbare Krankheiten:Tigermücken am Friedhof

Bauhof will gefährliches Insekt im Winter beseitigen

Auf dem städtischen Friedhof an der Itzlinger Straße ist die Asiatische Tigermücke nachgewiesen worden. Weil es sich dabei um ein Insekt handelt, das in äußerst seltenen Fällen Krankheiten auf Menschen übertragen kann, ergreifen das Landratsamt und die Stadt Erding jetzt Gegenmaßnahmen: Der Bauhof der Stadt beginnt Anfang Dezember, auf dem Friedhofsgelände die Wasserreste in kleinen Gefäßen wie Schalen und Vasen zu leeren, die Behälter zu säubern und umzustülpen. Kleine Wassermengen gelten als ideale Brutstätte für das Insekt. Der Bauhof ist zu der Aktion berechtigt, ein Widerspruch ist nicht möglich.

Die Asiatische Tigermücke stammt ursprünglich aus den südostasiatischen Tropen und gelangte durch den internationalen Waren- und Reiseverkehr nach Europa. Ihre hohe Anpassungsfähigkeit lässt das Insekt auch in kälteren Klimazonen überleben. Das Tier ist auffällig schwarz-silberweiß gefärbt, etwa 0,5 bis 1 Zentimeter groß und legt seine Eier in kleinen Wasseransammlungen knapp über der Oberfläche ab. Besonders geeignet sind daher für Friedhöfe typische Gegenstände wie Blumenvasen oder Weihwasserschalen. Unter Umständen kann die Tigermücke für den Menschen gefährliche Erreger wie Dengue-, ZiKa- oder Gelbfieber übertragen, wobei das Insekt die Erreger nicht von selbst in sich trägt, sondern sich erst bei einer erkrankten Person infizieren muss. Die Behörden gehen davon aus, den Bestand während des Winters praktisch zu beseitigen.

© SZ vom 30.11.2017 / tdr - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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