"Stillstand ohne Ende":Ärger auf der Baustelle

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Oberding klagt über Verzögerung bei Turnhalle und Nahwärmenetz

Ärger auf zwei Baustellen hat im Moment die Gemeinde Oberding. Die Bauarbeiten für die neue Dreifachturnhalle in Oberding sind wegen eines Fensterherstellers bereits fünf Wochen im Verzug und die Baustelle für die Nahwärmeversorgung in Schwaig bezeichnete Bürgermeister Bernhard Mücke (CSU) in der jüngsten Gemeinderatssitzung als "pure Katastrophe".

Ans Nahwärmenetz in der Oberdinger Ortschaft Schwaig soll unter anderem die Firma Krauss-Maffei angebunden werden, doch im Bereich der Freisinger Straße herrsche "ein Stillstand ohne Ende", sagte Bürgermeister Mücke. Die verantwortliche Firma sei mit dem Zeitplan ins Hintertreffen geraten, Bauleiter erschienen nicht wie verabredet zum Gespräch oder wären erst gar nicht anzutreffen, berichtet Mücke. Die Anwohner in Schwaig seien mittlerweile sehr verärgert, "da ist der Teufel los". Die Verwaltung überlege nun, die Aufträge für einzelne Arbeiten an andere Firmen zu übertragen, nachdem auch ein "ellenlanger Schriftverkehr" nicht gefruchtet habe. Mittlerweile habe die Gemeinde einen Anwalt eingeschaltet, berichtet Geschäftsstellenleiter Josef Steinkirchner.

Bei der Dreifachturnhalle neben der Oberdinger Grund- und Mittelschule sind die Außenarbeiten im vollem Gange, die Keramikfassade ist angebracht und es sieht auf den ersten Blick alles gut aus. Doch bei näherem Hinsehen ist zu erkennen, dass zum Beispiel die Haupteingangstür fehlt. Die zuständige Firma sei "extrem im Verzug", diverse Gespräche hätten keine Lösung erbracht, sagte Bürgermeister Mücke. Auch im Inneren fehlten noch Türen. Das sei deshalb eine "ganz ungute Geschichte", weil sich dadurch auch die Anschlussarbeiten verzögerten. Mit der entsprechenden Firma habe die Gemeinde bereits zusammengearbeitet, bei den Feuerwehrhäusern für Notzing und Aufkirchen habe alles gut geklappt, sagt der Oberdinger Geschäftsstellenleiter Josef Steinkirchner. Nun habe die Firma zugesagt, ab Montag, 11. September, "richtig Gas zu geben". So recht glauben mag Steinkirchner dies aber nicht mehr. "Wir stehen langsam auch vor dem Problem, dass den übrigen Firmen durch den Verzug der Bauarbeiten Kosten entstehen können." Die Gemeinde werde sich auf jeden Fall anwaltlich beraten lassen, wie in dem Fall mit einer Kostenforderung umzugehen ist. "Wir werden jedenfalls nicht zahlen", betont der Oberdinger Geschäftsstellenleiter.

© SZ vom 07.09.2017 / REGI - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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