Städtebauliche Feinuntersuchung:Spiritueller Quellort

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Weiterentwicklung des Dombergs wird in Konzept für Freisinger Innenstadt integriert

Von Kerstin Vogel, Freising

Seit Jahren tüftelt die Stadt Freising an ihrer neuen Innenstadt, inzwischen hat die Umsetzung begonnen. Trotzdem gibt es nun eine neue städtebauliche Feinuntersuchung zur Freiraumplanung, denn die Erzdiözese München und Freising will den Domberg weiterentwickeln und neu gestalten. Diese Pläne sollen in das Freisinger Gesamtkonzept integriert werden. Das Diözesanmuseum wird generalsaniert, dem Kardinal-Döpfner-Haus steht ebenfalls eine Sanierung inklusive Neubau bevor. Neben kleineren Maßnahmen soll außerdem der Südhang neu gestalten werden. Bei der Freiraumgestaltung und der Anbindung an Freising ergeben sich Schnittpunkte mit den "weltlichen" Umbauambitionen in der Altstadt.

Dabei stellt die Stadt Freising die Bedeutung des Domberges ganz klar heraus: Er gehöre zu den traditionsreichsten und kulturgeschichtlich bedeutendsten Orten Altbayerns. Der Domberg sei für den Raum des Erzbistums "historischer und spiritueller Quellort", für Freising und ihre Bürger sei er "Wahrzeichen, Identifikationsmerkmal und Heimat". Nicht umsonst sei 2011/12 versucht worden, den Freisinger Domberg zum Weltkulturerbe erklären zu lassen, sagte Stadtbaumeisterin Barbara Schelle. "Das kann man auch durchaus noch einmal versuchen."

Die Liste der Maßnahmen, die neben den beiden großen Sanierungsprojekten dazu beitragen sollen, den Domberg für Besucher noch attraktiver zu machen, ist lang. Aufgeführt sind Sanierungsmaßnahmen an den Wohngebäuden, die Sanierung des Fürstengangs oder die Schaffung von Räumen für eine neue Dom-Singschule in der derzeit ausgelagerten Dombibliothek, die in sanierte Räume zurückkehren soll. Die Idee, einen Infopoint für Touristen in der ehemaligen Wageremise unterzubringen, wurde verworfen, wie es am Mittwoch im Planungsausschuss der Stadt Freising hieß.

Besondere Bedeutung hat eine gemeinsame Planung am neuen "Ankunftspunkt" für den Domberg, den die Erzdiözese an der Brunnhausgasse plant. Wenn hier wie beabsichtigt künftig Touristenbusse halten und ein Aufzug für einen barrierefreien Weg auf dem Domberg sorgen soll, werden an einem der Eingänge in die neue City abgestimmte Überlegungen erforderlich. Geeint sind die geistlichen und weltlichen Bauherren bei alledem in einem Ziel: Wenn im Jahr 2024 die 1300. Wiederkehr der Ankunft Korbinians in der Domstadt gefeiert wird, soll sich diese vollständig in neuer Pracht zeigen.

© SZ vom 20.01.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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