S-Bahn-Ringschluss:Ausgang Goethestraße

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Inmitten des dreieckigen Keils befindet sich der Abgang vom Busbahnhof zu den Gleisen. Alles soll von Tageslicht durchflutet sein. (Foto: Abbildung: Planungsbüro Obermeyer)

Am künftigen Erdinger Bahnhof gelangen die Fahrgäste über einen zentralen Zugang am Busbahnhof und über zwei Treppen an den Bahnsteigenden zu den Gleisen

Von Antonia Steiger, Erding

Zwei Gleise für die S-Bahn und ein Gleis für die Regionalbahn: So soll er eines Tages aussehen, der neue Erdinger Bahnhof auf dem Fliegerhorstgelände. Die S-Bahn-Gleise werden lang genug gebaut, damit dort auch Langzüge halten können. Das versicherte Thomas Graf von der Autobahndirektion Südbayern bei der Bürgerinformationsveranstaltung zum S-Bahn-Ringschluss. Der Bahnhof bekommt drei Zugänge: einen am Busbahnhof, von dem direkt beide Züge zu erreichen sein werden, und je einen Zugang mit Treppe an den südöstlichen Enden der Bahnsteige der S-Bahn und der Regionalbahn. Der Aufgang für die S-Bahn hat bereits einen Arbeitstitel: Altstadt/Goethestraße

Die Planer rühmen die luftige und offene Bauweise des Bahnhofs. Denn das Tageslicht fällt vom Busbahnhof hinunter bis auf die Zugänge zu den Gleisen. Alles sei gut einsehbar, sodass sich die Fahrgästen auch bei Dunkelheit wohlfühlen könnten. Der neue Busbahnhof wird sich wie ein lang gezogenes Dreieck oberhalb der Gleise erstrecken. In der Mitte des Keils halten die Busse, die Fahrgäste können sich unter dem Dach unterstellen und vor Wind und Wetter geschützt auf ihre Linie warten.

Nicht ganz zufrieden sind die Erdinger allerdings schon jetzt mit den Möglichkeiten für Menschen mit Behinderung. Auf jeden Bahnsteig kann man mit einem Aufzug gelangen. Einen zweiten werde es jedoch nicht geben, das gebe es nirgendwo in Deutschland, erwiderten die Planer Walter Rauscher, dem Referenten für Inklusion, auf seine Anfrage. Menschen, die auf einen Aufzug angewiesen sind, seien aber auch bei einem Stromausfall nicht in Gefahr, denn es gebe ein Notstromaggregat Verzichtet wird beim Bahnhof auch auf eine Rampe, über die Rollstuhlfahrer auch ohne Aufzug auf den Bahnsteig gelangen könnten. Denn der Bahnsteig wird etwa neun Meter unter der Erde liegen. Eine Rampe müsste etwa 200 Meter lang werden. Dies sei in der Planung nicht vorgesehen, eine so lange Rampe sei auch nicht wirklich praktikabel, sagte Graf .

Mit nicht mehr als einer leeren Röhre wird der Bahnsteig für die Regionalbahn zunächst angelegt werden, das sagte Markus Unterreiter vom Planungsbüro Obermeyer. Der neue Erdinger Bahnhof solle jedoch von Anfang an so angelegt werden, dass auch die Regionalbahn dort halten könnte. Der Regionalbahn-Tunnel sei darüber hinaus auch Voraussetzung für den Bau des Busbahnhofs und die weitere oberirdische Bebauung in der unmittelbaren Umgebung.

Etliche Wortmeldungen während der Veranstaltung befassten sich mit der Ausgestaltung des Bahnhofs. So wollte man in Erding auch wissen, wie die Portale gestaltet werden, an denen die Züge in den Bahnhof einfahren: naturnah und mit Böschungen. Der VCD-Kreisvorsitzende Alfred Schreiber hingegen stellte nochmals den gesamten Standort in Frage. Darüber hinaus kritisierte er, dass sich zwischen Bahnsteig und Zug Lücken auftäten, weil die Bahnsteige in einer Kurve lägen. Ihm erwiderten die Planer, dass die gesetzlichen Vorgaben eingehalten werde würden.

© SZ vom 07.05.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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