Schon im Jahre 1560 soll es etwa tausend evangelische Christen im Markt Dorfen gegeben haben, davon geht die evangelisch-lutherische Kirchengemeinde Taufkirchen-Dorfen aus. Von einer Gründung einer evangelischen Gemeinde Dorfen war man damals noch weit entfernt. Das passierte im Jahr 1917 - vor genau 100 Jahren. Jetzt feiert die evangelische Gemeinde ihr Jubiläum mit einer Reihe von Veranstaltungen. An diesem Sonntag, 12. November, referiert von 15 Uhr an im Gemeindezentrum der Professor für Kirchengeschichte Tim Lorentzen aus Kiel über "Reform oder Rebellion? Evangelische Bewegungen des 16. Jahrhunderts im Herzogtum Bayern unter Berücksichtigung des Raumes Dorfen".
Am 18. November 1917 trafen sich Dorfener Bürger, der Vikar von Dorfhausen und der Pfarrer Feldkirchens im Gasthof Aigner Bot und gründeten den evangelischen Verein Dorfen, zunächst mit 60 Mitgliedern, so heißt es in der Chronik. Ihre Ziele waren regelmäßige Gottesdienste, evangelischer Religionsunterricht, ein eigenes Gemeindezentrum und eine eigene Kirche. Heute haben sie das alles - seit 1981 ein Gemeindezentrum und seit 1994 die Versöhnungskirche. Seit 1959 ist die evangelische Kirchengemeinde Dorfen in die Taufkirchener integriert. Zum 1. November 2017 hat die evangelisch-lutherische Kirchgemeinde Taufkirchen nun aber auch "Dorfen" in ihrem Namen aufgenommen hat. Die Gemeinde zählt etwa 2400 Mitglieder, mehr als die Hälfte sind aus Dorfen.
Die Versöhnungskirche steht bei dem Jubiläum im Mittelpunkt. An diesem Sonntag, 12. November, wird dort nach dem Gottesdienst eine Bildershow unter dem Titel "Evangelisch in Dorfen - einst und jetzt" zu sehen sein. Am Samstag, 18. November, führt ein Erinnerungsgang vom ehemaligen Wirtshaus Aigner Bot zur Versöhnungskirche führen, und zum Festprogramm am Sonntag, 19. November, erwartet man die Regionalbischöfin Susanne Breit-Keßler und den Dekan Jochen Hauer zum Festgottesdiens um 10.15 Uhr.