Reden wir über...:Die eigene Wahl der Bücher

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Birgitt Kukla (Foto: oh)

In Oberding können Kinder für die Bücherei entscheiden

Interview von Regina Bluhme, Oberding

Klingt nach einer richtig guten Idee: Kinder und Jugendliche gehen auf Einkaufstour für ihre Gemeindebücherei. In Oberding können sich junge Leseratten jetzt für eine Fahrt zu einer Münchner Buchhandlung anmelden. Dort dürfen sie für den Büchereibestand bis zu drei Bücher oder CDs auswählen. Am Mittwoch, 19. April, geht es zum Hugendubel am Stachus, mitmachen kann jeder ab sechs Jahren. Die Anmeldung läuft noch bis Dienstag, 18. April, in der Gemeindebücherei Oberding, St.-Georg Straße 6, Telefon 08122-2284680. Die SZ Erding hat mit Birgitt Kukla, einer der beiden Büchereileiterinnen, über die Aktion, über Hits und Ladenhüter und die neuen Räumlichkeiten im Seniorenzentrum gesprochen.

SZ Erding: Frau Kukla, das klingt ja gut: Kinder und Jugendliche kaufen die Bücher für ihre Bücherei selbst ein.

Birgitt Kukla: Ja, das haben wir uns auch gedacht. Wir haben das auch schon mit örtlichen Buchläden gemacht, aber da ist halt die Auswahl nicht so groß. Eine befreundete Bücherei hatte dann die Idee mit Hugendubel und wir dachten, das probieren wir auch aus. Wir haben einfach dort angefragt und die waren gleich begeistert.

Wie läuft der Bücherkauf ab?

Wir fahren mit der S-Bahn zum Hugendubel am Stachus in die Kinder- und Jugendbuchabteilung. Dort erwartet uns ein kleines Programm, eine Mitarbeiterin berichtet über die Geschichte des Hauses, sie zeigt uns die Neuheiten und es gibt auch ein kleines Quiz. Ja, und dann darf jedes Kind zwei bis drei Bücher oder CDs für die Bücherei auswählen. Wir nehmen die Sachen auch gleich mit nach Oberding, und sobald die Medien eingearbeitet sind, dürfen die Teilnehmer sie als erste ausleihen.

Haben Sie schon mal bei Kinderbüchern danebengegriffen?

Das passiert schon immer wieder mal. Da denkt man, das Buch ist toll und das Cover spricht auch die Kinder an - und dann bleibt es im Regal stehen.

Was ist denn gerade so der Hit?

"Die Schule der magischen Tiere", "Star Wars" rauf und runter, die Bücher und Hörspiele von Lego sind sehr beliebt oder auch Comic-Romane wie "Gregs Tagebuch" und alles rund um Harry Potter. Unsere Erfahrung ist, dass Kinder und Jugendliche immer noch sehr gerne lesen.

Wie viele Medien haben Sie denn insgesamt in Oberding im Angebot?

Insgesamt haben wir 13 000 Medien, ungefähr 70 Prozent davon sind Bücher und 20 Prozent CDs. Außerdem verleihen wir Spiele, Zeitschriften und Filme für Kinder und Jugendliche. Über die "Onleihe LeoSüd" können unsere Leser außerdem aus einem Bestand von 20 000 eBooks, e-Audios, ePapers und eMagazine wählen.

Sind Sie mit den Ausleihzahlen zufrieden?

Sehr. Im vergangenen Jahr hatten wir 59 000 Ausleihen und 1000 aktive Leser, davon knapp die Hälfte Kinder und Jugendliche. Über 2000 Kinder und Jugendliche kamen aus örtlichen Schulen, Kindergärten, Hort, Schulkindergarten und beim Ferienprogramm zu Projekten der Leseförderung. Die Zusammenarbeit mit diesen Institutionen wird für uns immer wichtiger.

Sie sind im Juli vergangenen Jahres vom Bürgerhaus in das Seniorenzentrum umgezogen. Wie gefällt es Ihnen in den neuen Räumen?

Wir fühlen uns dort wirklich sehr wohl. Die Räume sind viel moderner, wir haben mehr Platz, alles ist offener. Wir haben mittlerweile einige Senioren, die regelmäßig bei uns ausleihen, meistens Heimatromane, Sachbücher oder Geschichtsbücher. Von Seiten der Heimleitung haben wir die Resonanz bekommen, dass die Bücherei das Haus sehr belebt. Auch beim Flohmarkt am vergangenen Samstag haben einige Senioren vorbeigeschaut und auch eingekauft.

© SZ vom 15.04.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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