Offen für alle:Bezahlbarer Wohnraum

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Dorfener Interessenten an Genossenschaft treffen sich

Die Gründung einer "Wohnbaugenossenschaft in Dorfen" nimmt Fahrt auf: Eine Kerngruppe trifft sich künftig jeden dritten Dienstag im Monat, beginnend am 20. Februar, um sich näher mit dem Genossenschaftsmodell und mit einer konkreten Planung zu befassen.

Am 8. November vergangenen Jahres fasste der Stadtrat Dorfen folgenden Beschluss, heißt es erläuternd in einer Pressemitteilung: "Der Stadtrat hat im Flächennutzungsplan entschieden, dass ein großer Teil des ehemaligen Meindl-Areals zum Wohngebiet werden soll. Im Zuge dieser neuen Nutzung beabsichtigt die Stadt, eine Fläche im Rahmen eines städtebaulichen Vertrages oder des Einheimischenmodells für ein Projekt des genossenschaftlichen Wohnungsbaus verbilligt zur Verfügung zu stellen. Die Stadt will mit dieser Ankündigung interessierte Bürgerinnen und Bürger ausdrücklich ermutigen, eine Wohnungsbaugenossenschaft zu gründen. Sie wird im Rahmen ihrer Möglichkeiten das Projekt unterstützen. Die Stadt wird sich bemühen, ein Genossenschaftsmodell gegebenenfalls auch an anderer Stelle zu ermöglichen."

Inzwischen sei die Gründung einer Wohngenossenschaft in Dorfen schon in greifbare Nähe gerückt: Nach einem Infoabend Anfang Dezember, bei dem Andreas Pritschet vom Verband bayerischer Wohnungsunternehmen (VdW) im Gasthaus am Markt das Konzept des genossenschaftlichen Bauens und Wohnens vorstellte, kam es Ende Januar zu einem zweiten Treffen interessierter Bürger. So versammelten sich etwa 50 Bürgerinnen und Bürger im Gasthaus am Markt in Dorfen, um über die Realisierung eines solchen Projektes zu diskutieren. Die Lust am Gestalten und am Sich einbringen in einer Wohnungsgenossenschaft sei unverkennbar gewesen. Klar herauskristallisiert habe sich bereits der Wunsch aller Beteiligten, eine Gemeinschaft zu gründen, die nicht nur zusammen wohnt, sondern für die soziale und kommunikative Aspekte eine ebenso wichtige Rollen spielen. Die Voraussetzungen seien also gut, dass der Wohnungsknappheit, unter der die Bürger auch in Dorfen leiden, etwas entgegen gesetzt wird. Bezahlbarer Wohnraum für alle sei eine gesellschaftliche Notwendigkeit und dürfe kein Spekulationsthema für Gutverdiener werden.

Eine Kerngruppe von etwa 13 Beteiligten werde die monatlich stattfindenden Treffen der Interessentengruppe vorbereiten: Ausgehend von einem Fragenkatalog werden jeweils am dritten Dienstag jedes Monats, beginnend mit dem 20. Februar, Lösungsvorschläge diskutiert. Diese Treffen sind offen für alle, die sich für dieses Konzept interessieren. Für nähere und aktuelle Informationen kann man sich unter der email Genossenschaft-Dorfen-in-Gruendung@gmx.de in den Verteiler aufnehmen lassen.

Das Genossenschaftsmodell geht auf einen Antrag der Dorfener SPD zurück, die den Mangel an bezahlbarem Wohnraum in Dorfen thematisierte. Jedes Mitglied dieser Wohnungsbaugenossenschaft habe den gleichen Stimmenanteil und sei zugleich Anteilseigner. Jedes Mitglied hafte nur mit dem investierten Geld und nicht dem eigenen Besitz. Die Mitglieder bekämen stark vergünstigte Mieten, seien aber nicht Eigentümer der Wohnung. Jedoch könne man die Genossenschaftsmitliedschaft vererben, so dass die Kinder auch zu billigen Preisen wohnen könnten. Zusätzlich habe man als Mitglied Wohnrecht auf Lebenszeit, also könne man auch nicht wegen Eigenbedarf gekündigt werden.

© SZ vom 10.02.2018 / SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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