Neue Gaststätte:Italienisches Flair im Schloss

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Vorbereitungen für die Gastronomie laufen auf vollen Touren. Kommunalunternehmen gibt sich kostenbewusst und sachdienlich. Neuer Weg bindet Ortsmitte über Rathausparkplatz an

Von Thomas Daller, Taufkirchen

Das Kommunalunternehmen Wasserschloss in Taufkirchen legt sich gewaltig ins Zeug: Handwerker sind derzeit überall zugange, um die Eröffnung einer neuen Schlossgaststätte vorzubereiten, die im Frühjahr dort einziehen soll. Mit der Wahl der Wirte hat das Unternehmen bereits ein gutes Händchen bewiesen: Es handelt sich um die Familie Daimer, die im Sommer 2016 das "La Barca" von Gianni Gambarro übernommen und ihn als Küchenchef behalten hat. "Der Gianni" ist mit ganz Taufkirchen per Du und hat als Koch einen hervorragenden Ruf. Beste Voraussetzung also, um von Anfang an Schwung in die neue Schlossgastronomie zu bringen.

Das Auge isst mit: Das Ambiente in der neuen Schlossgaststätte ist beeindruckend. (Foto: Stephan Goerlich)

Die Gemeinde Taufkirchen hat im Februar dieses Jahres eine schlanke Struktur geschaffen, um das frisch erworbene Schloss zu verwalten. Das Eigentum wurde an ein Kommunalunternehmen übertragen und mit einem Stammkapital von einer Million Euro ausgestattet. Zum Geschäftsleiter des Kommunalunternehmens wurde Georg Schmittner gemacht, ein erfahrener Verwaltungsfachmann aus dem Taufkirchener Rathaus. Bürgermeister Franz Hofstetter sitzt im Vorstand und erstellt den Wirtschaftsplan.

Die Schlossterrasse ist noch eine große Baustelle. Im Frühjahr soll Eröffnung sein. (Foto: Stephan Goerlich)

Eine der ersten Kernaufgaben war es, einen geeigneten Pächter für die Räumlichkeiten samt der herrlich gelegenen Schlossterrasse zu finden. Bislang konnten sie bereits für Hochzeiten oder andere Feierlichkeiten gemietet werden, allerdings war dabei nur ein Cateringbetrieb vorgesehen, weil keine Küche im Vollausbau vorhanden war. Bei der Ausschreibung der Gastronomie bot man daher an, eine Küche ganz nach den Wünschen des künftigen Betreibers einzurichten.

Die neuen Toilettenanlagen sind bereits fertig. (Foto: Stephan Goerlich)

Nun werden Nägel mit Köpfen gemacht: Mittlerweile ist bereits eine neue Toilettenanlage im Durchgang vom Innenhof zur Schlossterrasse errichtet worden. Dabei hat man auch die alten historischen Türen verwenden können und sie dafür restauriert. Derzeit laufen sowohl der Einbau der Kücheneinrichtung als auch die Arbeiten auf der Schlossterrasse. Denn die Terrasse war bislang nur aufgekiest. Das hat sich bei zahlreichen Veranstaltungen als Manko erwiesen, weil Besucher, die auf einen Rollator oder Rollstuhl angewiesen sind, sich damit abmühen mussten. Kleinbagger haben bereits einen neuen Unterbau angelegt und als Oberfläche wird eine Spritzdecke aufgebracht. Edle Fliesen wären dem Ambiente zwar angemessener, aber das Kommunalunternehmen gibt sich kostenbewusst und sachdienlich.

Das zeigt sich auch bei der Erschließung von Südwesten her. Vom Rathausparkplatz wird ein Fußweg neben der Vils angelegt, der zum Schloss führt. Über den Schlossweiher sollte ursprünglich eine filigrane Stahlbrücke zur Schlossterrasse führen. Diese Verbindung ist aus Brandschutzgründen erforderlich, weil man einen zweiten Fluchtweg benötigt, falls der Hauptzugang über die alte Brücke von einem Feuer versperrt wird. Der Gemeinderat hatte sich bereits mit einer vorgestellten Planung angefreundet, die sehr filigran und unauffällig war, mit beleuchtetem Handlauf, und ein Schmuckstück sein sollte. Aber auch dabei ist man auf die Kostenbremse getreten und belässt es vorerst bei einer aufgeschütteten Baustraße durch den Weiher, die man ohnehin für die Kleinbagger benötigte. Hauptsache die Wegverbindung kommt zustande, die bereits vor zehn Jahren im Columbus-Achter erörtert wurde, weil sie zugleich ein schönes und weithin unbekanntes Stückchen von Taufkirchen erschließt.

Geschäftsleiter Schmittner sieht es pragmatisch: Wenn es der Haushalt hergibt, könne man immer noch eine Brücke bauen. Für die Schlossgastronomie spielt das derzeit ja nur eine untergeordnete Rolle. Sie soll im Frühjahr 2018 eröffnet werden. Wer mit den einladenden Räumlichkeiten des Wasserschlosses vertraut ist, Giannis Küche kennt und den freundlichen Service der Wirtsfamilie schon einmal genossen hat, muss zugeben, dass dieses Geschäftsmodell das Zeug zum Erfolg hat. Denn ein schöneres Fleckchen als der herrliche Saal oder die großzügige Schlossterrasse, um eine schmackhafte Lasagne zu genießen, wird man in Taufkirchen kaum finden.

© SZ vom 18.11.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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