Mit Kleeblatt und Sonnenblume:Willkommen in Oberding - aber nicht, wer ein Raser ist

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Die Gemeinde gönnt sich 5834 Euro teure Begrüßungstafeln an den Ortseingängen. Plus bald vielleicht eine Fahne mit Handabdrücken

Wer sehen will, wie man Fremde und Freunde zeitgemäß willkommen heißt, der sollte in der Ortschaft Oberding vorbeischauen. Dort werden die Autofahrer von weiß glänzenden Begrüßungstafeln empfangen und schon bald sollen auch noch bunte Begrüßungsfahnen gehisst werden. Aber der Reihe nach. Seit kurzem haben die Metall-Alu-Schilder die alten Holztafeln an den vier Ortseingängen abgelöst. Auf den dynamisch-geschwungenen Schildern prangt der Schriftzug "Willkommen in Oberding". Damit nicht genug. Auf der Rückseite wird der Autofahrer freundlich und in Farbe von einem Kleeblatt und einer Sonnenblume verabschiedet. Insgesamt kosten die vier Schilder exakt 5834 Euro. Diese Summe übernimmt die Gemeinde, wie der Gemeinderat in der jüngsten Sitzung einstimmig beschlossen hat.

Nun umfasst Oberding acht Ortschaften und so informierte Sitzungsleiter Zweiter Bürgermeister Anton Nußrainer (WG Oberding), dass selbstverständlich auch die anderen Ortsteile neue Tafeln anschaffen könnten - 1500 Euro pro Schild soll es von der Gemeinde geben. Die ersten Räte signalisierten schon Interesse, wobei Oberding schwer zu toppen sein wird. Denn da ist noch mehr. In der Sitzung stand auch die neue Oberdinger Willkommensfahne auf der Tagesordnung. Wie Nußrainer berichtete, ist diese im Rahmen der Oberdinger Künstlerausstellung 2016 entstanden. Besucher und Teilnehmer der Ausstellung hatten weiße Fahnen mit farbigen Handabdrücken versehen. Dazu kommt der Schriftzug: "Herzlich willkommen in der Gemeinde Oberding". Die Räte genehmigten einstimmig, dass das Oberdinger Gemeindewappen auf die Fahne gedruckt werden darf.

Noch ist nicht klar, wo die Fahnen einst gehisst werden, eventuell vor dem Rathaus. Möglich wäre natürlich auch ein fester Standort gleich hinter den Begrüßungstafeln. Aber das ist vielleicht doch ein bisschen viel. Apropos zu viel: Auf den neuen Begrüßungsschildern steht unter "Willkommen in Oberding" die Botschaft "Bitte langsam fahren", denn leider wird in Oberding zu viel gerast. Obwohl sich bei den Einheimischen sicher herumgesprochen hat, dass ein privater Wachdienst Tempokontrollen durchführt. Und die Auswärtigen könnten es auch besser wissen. Sie werden am Ortseingang regelmäßig von mobilen Geschwindigkeitsanzeigen willkommen geheißen.

© SZ vom 25.01.2017 / regi - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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