Die Identifikation mit ihrem Volksfest ist bei den Taufkirchnern besonders stark ausgeprägt: "Das ist wie wenn das Christkindl kommt", sagte Bürgermeister Franz Hofstetter; man freue sich schon Wochen vorher auf die schönste Zeit im Jahr. Nun hat das Warten ein Ende, morgen geht die zehntägige Festwoche los. Festwirte, Gemeindeverwaltung und Bauhof kümmern sich noch um die letzten Details, dann beginnt in Taufkirchen wieder der Ausnahmezustand.
Jedes Jahr lassen sich die Gemeinde und die Wirte wieder ein paar kleine oder größere Verbesserungen einfallen. Heuer hat sich die Gemeinde von den WC-Containern verabschiedet und für mehr als 200 000 Euro eine geräumige neue Toilettenanlage neben dem Osteingang der Festhalle errichtet. Sie verfügt auch über einen barrierefreien Zugang, so dass man auch mit Rollstuhl oder Rollator keine Probleme mehr hat. Der Osteingang ist vor drei Jahren bereits asphaltiert worden, sowohl beim normalen Betrieb als auch beim Seniorennachmittag sind diese Hindernisse nun ausgeräumt.
Helmut und Franz Jell sind heuer zum 21. mal Wirte der Festhalle. Sie haben ein paar kleine Änderungen an der Speisekarte vor sich genommen, setzen jedoch weiter auf das Bewährte. Dazu zählt auch eine gewisse Kontinuität bei den Bands: So spielen D'Moosener am ersten Samstag der Festwoche bereits zum 30. mal auf dem Taufkirchener Volksfest. "Das muss ihnen erst mal jemand nachmachen", sagte Franz Jell. Am ersten Sonntag der Festwoche wird in der Halle das WM-Finale übertragen, ein weiterer Höhepunkt ist das Treffen der Burschen- und Dirndlvereine am Mittwoch, 18. Juli. An diesem Abend wird auch um 22.30 Uhr ein großes Feuerwerk abgefackelt. Das Dirndl- und Burschenvereinstreffen fand im vergangenen Jahr zum ersten Mal statt und war ein so großer Erfolg, dass umliegende Volksfeste die Idee bereits kopiert haben, sagte Franz Jell. Das Taufkirchener Volksfestprogramm habe so viele Höhepunkte, dass man sie einzeln gar nicht aufzählen könne. Alle Details finde man unter www.volksfest-taufkirchen.com.
In der Weißbier-Hütte von Familie Wegmann setzt man wieder auf regionale Erzeugnisse: Das Ochsenfleisch und der Käse stammen aus dem eigenen Betrieb, Beilagen und Burgersemmeln kommen ebenfalls von Erzeugern aus der Region. Außerdem will Bertl Wegmann das Mittagsgeschäft beleben und bietet dazu ein Mittags-Abo an.
Helmut Sperr und Christian Reiter bieten im Weinstadl ebenfalls die Gelegenheit, das WM-Finale zu sehen. Darüber hinaus rechnen sie mit vielen internationalen Gästen, da die Taufkirchener Firma Himolla während des Volksfestes ihre Sommermesse abhält und viele Kunden und Mitarbeiter aus aller Welt eingeladen hat. "Wir freuen uns auf dieses internationale Flair", sagte Sperr.
Christine Aulechner, die in der Gemeindeverwaltung das Volksfest organisiert, wies darauf hin, dass wieder fünf Buslinien eingesetzt werden, damit niemand aus der Umgebung auf das Auto angewiesen ist. Wegen der großen Nachfrage wird eine zusätzliche Fahrt nach Moosen eingesetzt und trotz der Sperrung der Bundesstraße B 388 werden die Busse auch auf dieser Linie verkehren. Eine weitere Möglichkeit, das Volksfest zu erreichen, ist der Vilstalradweg, der unmittelbar am Taufkirchener Ortsteil Hilpolding vorbeiführt.
Die beiden Volksfestreferenten Stefan Haberl und Thomas Unterreitmaier freuen sich auch schon darauf, wenn die ganze Gemeinde wieder miteinander feiert und es dabei so friedlich, zünftig, kultiviert und ausgelassen zugeht wie in den vergangenen Jahren.