Hoffnung für Wohngruppe:Neues Leben im Kinderheim Kloster Moosen

Hoffnung für Wohngruppe: Nach der Kindergartengruppe soll nun auch wieder eine Kinderwohngruppe in Kloster Moosen einziehen, voraussichtlich im kommenden Jahr.

Nach der Kindergartengruppe soll nun auch wieder eine Kinderwohngruppe in Kloster Moosen einziehen, voraussichtlich im kommenden Jahr.

(Foto: Renate Schmidt)

Orden der Armen Schulschwestern hat im Seraphischen Liebeswerk doch noch einen Träger gefunden

Von Thomas Daller, Dorfen

Das Kinderheim Kloster Moosen soll unter neuer Trägerschaft wieder geöffnet werden. Interessent ist das Josefsheim in Wartenberg, das bereits im September dieses Jahres eine Kindergartengruppe in den Räumen in Kloster Moosen eröffnet hat. Die Kinderwohngruppe soll in der ersten Jahreshälfte 2018 eröffnet werden, wenn alles glatt läuft, sagte der Gesamtleiter des Josefsheims und Kloster Moosen, Martin Hagner.

Mehr als 150 Jahre hatten die Ordensfrauen der Armen Schulschwestern in Kloster Moosen junge Menschen erzogen. Ende Dezember 2016 war dann Schluss: Die Gruppe war seit einigen Jahren nur noch mit wenigen Kindern belegt, Gerüchte über eine Schließung kursierten schon länger, im August gab Provinzialoberin Schwester Charlotte Oerthel das Aus bekannt. Für die Entscheidung zur Heimschließung hatte es mehrere Gründe gegeben. Einerseits bestand nach dem Ausscheiden der Schwestern aus dem Heimbetrieb ein bedeutend höherer Personal- und damit höherer Kostenaufwand. Andererseits war an Plätzen in einem sozialpädagogisch ausgerichteten Kinderheim geringerer Bedarf. 2016 lebten noch fünf Jugendliche in dem Heim, das bis zu zwölf Kindern eine Platz bieten konnte. Die Kinder kamen meist aus schwierigen Familienverhältnissen oder waren unbegleitete jugendliche Flüchtlinge. Waisen, so wie früher, waren schon lange nicht mehr darunter. Der damalige Versuch des Ordens, das Heim an einen anderen Träger zu übergeben, war nicht von Erfolg gekrönt. Die Jugendlichen wurden informiert und die zuständigen Jugendämter mit eingebunden. Der Schritt wurde in Dorfen sehr bedauert, schließlich hatte das Kinderheim und die familiäre Art, wie es geführt wurde, einen sehr guten Ruf.

Nun stellt sich offenbar doch noch ein Erfolg ein. Das Seraphische Liebeswerk aus Altötting, Träger des Josefsheims in Wartenberg, hat auf Bitten der Stadt Dorfen mit dem Orden einen Mietvertrag über die Räumlichkeiten für eine Kindergartengruppe abgeschlossen, die im Herbst dieses Jahres den Betrieb aufgenommen hat. Im Zuge dessen habe man eine "peripherische Planung" hinsichtlich einer Kinderwohngruppe aufgenommen, sagte Martin Hagner. Die Pläne seien auch mit dem Erdinger Jugendamt abgestimmt. Nun wolle man mit den Armen Schulschwestern über einen Mietvertrag für die Räumlichkeiten für eine solche Gruppe verhandeln. Hagner war zuversichtlich, dass man sich einigen werde.

Allerdings stelle er sich auf ein langes Genehmigungsverfahren für den Betrieb ein, so dass er erst in der ersten Jahreshälfte 2018 damit rechne, die Kinderwohngruppe realisieren zu können: "Das ist nicht vollständig von uns zu steuern", sagte Hagner. Dabei spiele auch der Bedarf der Stadt Dorfen und der der umliegenden Jugendämter eine Rolle. Das Konzept zielt auf neun Plätze ab. "Wir würden es gerne machen", so Hagner; auch weil die Zusammenarbeit mit der Stadt Dorfen und den Jugendämtern "sehr fruchtbar" sei.

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