Hilfe für Osteuropa:Betten für Rumänien

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Viele helfende Hände wurden in Wartenberg benötigt, um die Betten in den großen Lastwagen zu verladen. (Foto: oh)

Klinik Wartenberg stattet Gesundheitseinrichtungen in der Region Brasov aus

Die Klinik Wartenberg investiert in moderne Medizintechnik: Seit Juli ist das Haus komplett mit elektrischen Patientenbetten ausgestattet und gehört damit zu den wenigen Krankenhäusern in Deutschland, die auf allen Stationen über diesen modernen Standard verfügen. Die Gesamtkosten der Investition betragen 450 000 Euro. Sowohl für die Patienten als auch für das Pflegepersonal bieten die elektrischen Betten viele Vorteile: So ermöglichen sie den Patienten mehr Selbstbestimmtheit, weil sie Lagewechsel ohne Unterstützung einer Pflegekraft vornehmen können. Für das Pflegepersonal liegt ein wesentlicher Vorteil in der einfachen Höhenverstellung, sodass rückengerecht gearbeitet werden kann.

Doch wohin mit den ausrangierten manuellen Betten, die ja noch voll funktionsfähig sind, aber nicht mehr dem hohen Standard des Hauses entsprechen? Wie schon bei der Aktion "Rollstühle für Afghanistan" vor wenigen Wochen nahm sich auch diesmal wieder Karin Bogdain, Sprachtherapeutin an der Klinik Wartenberg, der Sache an. Sie recherchierte und erfuhr, dass es bei medizinischen Versorgung und der Ausstattung der Gesundheitseinrichtungen in Rumänien am Nötigsten fehlt. Bogdain stellte einen Kontakt in das osteuropäische Land her - und hatte gleich doppelt Erfolg: Der Verein "Nowero" in Rupea nahe Brasov (Kronstadt) war dankbar für die Spendenbereitschaft der Klinik und organisierte die Abholung der 36 Betten samt Matratzen, Seitengittern und "Galgen" sowie anderer medizinischer Hilfsmittel wie Infusionsständern, Waschschüsseln, Bettpfannen und Plastikhockern. Cristhine Sasu, Pflegehelferin in der Klinik Wartenberg, nahm Kontakt zu ihrer Schwägerin auf, die in einer Pflegeeinrichtung in Rumänien arbeitet. So gehen die Sachspenden nun zum einen Teil an dieses Pflegeheim und zum anderen an ein psychiatrisch-neurologisches Krankenhaus, wo die Not ganz besonders groß ist, wie Karl Hellwig, ein Vertreter des Vereins "Nowero", berichtete.

Ende Juli wurden die Spenden von einem Speditionsunternehmen mit einem großen Lkw abgeholt. In den Hausmeistern Ronny Retzlaff und Sepp Zehentner sowie Pflegedienstleiter Norman Daßler und Hygienefachkraft Christian Walther fanden sich viele helfende Hände, die beim Verladen ordentlich mit anpackten. Der Lkw-Fahrer konnte sich noch mit einem Mittagessen im Speisesaal der Klinik stärken, bevor er sich auf die lange Reise nach Rumänien machte.

Inzwischen ist die Lieferung an ihrem Bestimmungsort in Rumänien eingetroffen, wo sie mit großer Freude in Empfang genommen wurde: "Der Leiter der Klinik war so begeistert. Er meinte, solche Betten hätten sie noch nicht gehabt", schrieb Hellwig per SMS nach Wartenberg.

© SZ vom 07.08.2015 / sz - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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