Haupt- und Finanzausschuss des Stadtrats:"Wertvoll und wesentlich"

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Der Verein Flüchtlingshilfe Dorfen erhält von der Stadt in diesem Jahr bis zu 15.000 Euro Zuschuss. Die finanzielle Förderung geht damit über einen Antrag auf Kostenübernahme für eine 450 Euro-Bürokraft hinaus

Von Florian Tempel, Dorfen

Die Stadt Dorfen gewährt der Flüchtlingshilfe Dorfen in diesem Jahr bis zu 15 000 Euro Zuschuss. Nicht enthalten sind in diesem Betrag die Kosten für das Büro des Vereins, das von der Stadt bereits seit mehr als einem Jahr kostenlos in einem ehemaligen Verwaltungsgebäude zur Verfügung gestellt wird. Der Haupt- und Finanzausschuss geht mit seinem einstimmigen Beschluss über einen Antrag der Flüchtlingshilfe Dorfen hinaus, die um die Kostenübernahme für eine 450 Euro-Teilzeitbürokraft gebeten hatte.

Bürgermeister Heinz Grundner (CSU) lobte die Arbeit des Vereins als "einen wertvollen, wesentlichen und sehr guten Beitrag zur Integration und zum Zusammenleben" in der Stadt. In Absprache mit Kämmerin Maria Bauer sagte Grundner, man halte es seitens der Stadtverwaltung für sinnvoller, nicht konkret eine Personalstelle zu finanzieren, sondern den Verein in allgemeinerer Weise finanziell zu unterstützen. Die Stadtverwaltung werde mit der Vereinsführung abklären, wie hoch der exakte Zuschussbedarf des Vereins ist. Die dafür als Haushaltsbudget vorgesehenen 15 000 Euro sind fast 10 000 Euro mehr, als eine 450 Euro-Stelle im Jahr kostet.

In seinem Antragsschreiben hatte der Vorstand der Flüchtlingshilfe Dorfen seinerseits der Stadt und vor allem dem Bürgermeister sehr gedankt. Man habe Grundner "von Beginn der Flüchtlingskrise an als Menschen und Politiker kennengelernt, der sich ohne Wenn und Aber für die Hilfesuchenden einsetzt", heißt es in dem von Michaela Meister, Franz Leutner und Heiko Altmann unterzeichneten Schreiben. Weiterer Dank ging an Grundner für seine Ansprache beim Neujahrsempfang der Flüchtlingshilfe, wo der Dorfener Bürgermeister "in hohem Maße" den persönlichen Einsatz der ehrenamtlich in der Flüchtlingshilfe Aktiven gewürdigt habe.

Die Flüchtlingshilfe Dorfen betreut nach eigener Auskunft "etwa 200 Flüchtlinge an verschiedenen Standorten im Großraum Dorfen". Aktuell arbeiten neben den Ehrenamtlichen auch zwei Bufdis (Bundesfreiwilligendienst) im Verein mit, "ohne die wir unseren Geschäftsbetrieb nicht aufrecht erhalten könnten", heißt es im Antragsschreiben. Da der Einsatz der Bufdis künftig aber nicht sicher sei, benötige man "dauerhaft eine Kraft für unser Büro". Zu den vielfältigen Aufgaben gehören unter anderem die Unterstützung beim Ausfüllen von Formularen und Anträgen, sei es für einen Kindergartenplatz oder einen Deutschkurs, sowie die Unterstützung von Flüchtlingen bei Kontakten mit Behörden. Auf Dauer brauche man jemanden, "der sich damit auskennt", erklärte Stadträtin Dorette Sprengel (GAL).

Keinen Zuschussbedarf hat in diesem Jahr hingegen das Dorfener Zentrum für Integration und Familie (DZIF) angemeldet. Das DZIF hat 2017 so viele Deutsch- und Integrationskurse gegeben, dass ein Teil der Kursvergütungen zurückgelegt werden konnte. Bürgermeister Grundner lobte auch das DZIF in höchsten Tönen als unverzichtbare Einrichtung, die "unumstritten wertvolle Arbeit leistet". Dass das sogar ohne kommunale Zuschüsse gehe, sei erfreulich. Gleichwohl sei die Stadt Dorfen bereit, falls sich in der Zukunft wieder ein Zuschussbedarf ergebe, das DZIF auch wieder finanziell zu unterstützen.

© SZ vom 23.02.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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