Für Frauen mit geringem Einkommen:Verhütung wird vom Amt bezahlt

Frauen mit geringem Einkommen können sich oft keine Verhütungsmittel kaufen. Mit diesem Umstand werden Beratungsstellen für Schwangerschaftsfragen häufig konfrontiert. Ungeplante Schwangerschaften mit eventuellen Abbrüchen sind die Folge. Um dem vorzubeugen, stellt der Kreisausschuss des Freisinger Kreistags künftig einen Verhütungsmittelfonds bereit, der 5000 Euro umfassen soll. Gestellt haben einen dementsprechenden Antrag das Freisinger Gesundheitsamt, Donum Vitae, die Familienberatung Ismaning und Petra Lichtenfeld, die Gleichstellungsbeauftragte im Landratsamt.

Bis zum 21. Lebensjahr erhalten junge Frauen kostenlos oder gegen Rezeptgebühr Verhütungsmittel, die längerfristig wirksam sind. Ab dem 22. Lebensjahr müssen sie selbst dafür aufkommen. Anspruch auf finanzielle Unterstützung sollen in Zukunft Frauen aus dem Landkreis haben, die Arbeitslosengeld II, Wohngeld, Kinderzuschlag, Bafög oder Leistungen aus dem Asylbewerberleistungsgesetz beziehen. Petra Lichtenfeld hält es für "eine sinnvolle Angelegenheit", so einen Verhütungsmittelfonds im Landkreis Freising einzuführen. Zusätzlich zum finanziellen Engpass müsse aber eine Überforderungssituation vorliegen. Es ist auch daran gedacht, die betroffenen Frauen durch einen kleinen Geldbetrag an den Kosten zu beteiligen. "Der Aufwand ist gering", betonte Petra Lichtenfeld.

Anton Neumaier (SPD) wollte auch Männer in die Verantwortung nehmen. Es sei nicht einzusehen, dass nur Frauen für die Verhütung zuständig sein sollten. "Die Lebenswirklichkeit ist aber so", betonte die Gleichstellungsbeauftragte. Und man wolle keine zusätzlichen Konflikte heraufbeschwören.

© SZ vom 26.02.2018 / beb - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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