Freising:Präsident mit vielen Facetten

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Spargelwettschälen an der Uni Weihenstephan-Triesdorf

Von Lea Förster, Freising

Von Mitte April bis Ende Juni ist Spargel ein beliebtes Gericht auf dem Speiseplan der Deutschen. Passend dazu hatte die Hochschule Weihenstephan-Triesdorf gemeinsam mit dem Studentenwerk am Donnerstag zum Spargelwettschälen eingeladen.

Präsident Eric Veulliet, Vizepräsident Carsten Lorz und Kanzler Johann Schelle vertraten motiviert die Hochschule. Herausgefordert wurden sie seitens des Studentenwerks von Geschäftsführerin Ursula Wurzer-Faßnacht. Auch die amtierende Spargelkönigin durfte bei dieser Aktion nicht fehlen. Pünktlich von 11 Uhr wurden die Spargelschäler gezückt und in mehreren Runden um den Sieg gekämpft. Doch von Konkurrenzkampf war wenig zu spüren, denn Gelächter und lockere Sprüchen dominierten den Wettbewerb, auch wenn Präsident Veulliet betonte, dass es hierbei nicht nur um die "Gaudi" gehe. Der Grundgedanke der Aktion sei es, die regionalen Produkte zu fördern und ein Zeichen für gute Qualität und Nachhaltigkeit zu setzen.

Alle drei Runden entschied der kochaffine Präsident der Hochschule für sich. Auffallend war, dass Veulliet eine andere Technik anwandte als seine Konkurrenten. Spargelkönigin Lena Hainzlmaier beklagte sich scherzhaft über den Spargelschäler und gab später zu, dass diese Arbeit zu Hause auf dem Spargelhof ihrer Eltern meist ein Automat übernehme.

Anschließend wurden die geschälten Spargelstangen direkt in die Küche der Mensa gebracht. Dort wurden sie für das Mittagessen der Studierenden und Mitarbeiter der Hochschule verarbeitet. Seit über zehn Jahren bezieht die Mensa direkt von einem Hofladen Schrobenhausener Spargel, der im Mai insgesamt neun Mal auf dem Speiseplan der Campusmensa steht. Alle drei Vertreter der Hochschule standen schließlich in der Küche und gaben den Studierenden das Mittagessen aus.

Die Idee für diese Aktion stammt von Veulliet. Kurz nach seiner Anstellung als Hochschulpräsident äußerte er gegenüber Wurzer-Faßnacht den Wunsch einmal selbst am Herd der Campusmensa zu stehen. In einem Weihnachtsgruß erkundigte sie sich später scherzhaft nach der Aktion. Und nun stand Veulliet tatsächlich in der Mensaküche und beglückte die Anwesenden sogar mit seinen eigenen Rezepten. "Spargel à la Präsident" hieß das Gericht, dass Veulliet vor vielen Jahr in Frankreich entdeckt hatte. Gebratener Spargel mit getrockneten Tomaten, Speckwürfeln und mediterranen Kräutern: das kam bei den Studierenden gut an. Ein Hochschulpräsident, der in Kochmütze das Mittagessen ausgibt, war ebenfalls eine Sensation. "In 100 Jahren hat in Bayern noch nie ein Präsident in einer Mensa gekocht", sagt Wurzer-Faßnacht. Für Veulliet aber eher eine Selbstverständlichkeit, da der sich und alle Mitarbeiter als "eine große Familie" bezeichnet.

© SZ vom 18.05.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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