Freising:"Ein heißer Ritt"

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Das siebte Uferlos-Festival war ein wirtschaftlicher Erfolg

Von Christoph Dorner, Freising

Einen guten Ruf bei Besuchern, Künstlern und Standbetreibern hatte das Uferlos im Grunde schon immer. Daran vermochte auch so manche Auflage des Festivals nichts ändern, bei der am Ende aufgrund des kalten, regnerischen Wetters sogar Glühwein und Suppe auf die Speisekarte aufgenommen wurden.

Das siebte Uferlos-Festival sei nun das erste gewesen, das aus wirtschaftlicher Sicht "okay" gelaufen sei, sagt Mitorganisator Vipo Maat von der Uferlos GmbH. Der überwiegende Teil der Standbetreiber sei mit den Einnahmen zufrieden gewesen. Und auch die Veranstalter konnten schwarze Zahlen schreiben, mit denen Rücklagen für das nächste Festival gebildet werden sollen, sagt Maat: "Es werden wieder Jahre mit schlechterem Wetter kommen, da muss man kein Prophet sein."

Mit Ausnahme des Uferlos-Mittwochs, an dem abends ein Unwetter Freising streifte, das aber keine Schließung des Festivals erforderlich machte, profitierten die Veranstalter durchweg von frühsommerlichen Temperaturen. Insbesondere an den beiden Wochenenden und an Christi Himmelfahrt stießen die Kapazitäten der Luitpoldanlage bisweilen an ihre Grenzen, weshalb die Veranstalter aufgrund der vollen Wege kurz davor standen, den Zutritt zum Gelände zu reglementieren. Man werde deshalb das Sicherheitskonzept des Festivals überdenken, betonen die Veranstalter.

Gleichwohl hat das Uferlos seinen Nimbus als besonders friedliches Festival erneut eindrucksvoll verteidigt. So musste die Freisinger Polizei nicht ein einziges Mal zur Luitpoldanlage anrücken, bestätigte Polizeihauptkommissar Florian Leitner - für ein mehrtägiges Festival dieser Größenordnung durchaus erstaunlich. Das Ordnungsamt sei einzig wegen einer Anwohnerbeschwerde wegen Lautstärke vorstellig geworden, sagt Maat.

Auch die musikalische Bilanz der Veranstalter fällt positiv aus, und das nicht allein deshalb, weil die meisten Konzerte gut besucht waren. Vipo Maat haben dabei insbesondere die Engländer Heymoonshaker und der Südtiroler Musiker Herbert Pixner beeindruckt, der mit Band in der ausverkauften Luitpoldhalle spielte.

Dass es beim diesjährigen Uferlos einmal mehr Bands gab, die unter Beweis stellten, dass sie eigentlich auf weitaus größere Bühnen gehören, stört Vipo Maat nicht - im Gegenteil: "Einen Künstler wie Jesper Munk werden wir in den nächsten Jahren nicht mehr bei uns haben, weil wir seine Gage nicht mehr bezahlen können. Uns macht es aber ohnehin mehr Spaß, neue Bands für unsere Besucher zu entdecken."

Von der Atmosphäre auf dem Uferlos war indes auch so manche Band angetan: "Ei, das war ein heißer Ritt gestern", schrieb etwa die Bad Aiblinger Band Vait bei Facebook. Der Sponti-Chor der Kulturkneipe Abseits lag sich nach seinem Kurzauftritt im Kaffeehauszelt minutenlang vor Glück in den Armen.

Das Uferlos hat bewiesen, dass es eine wertvolle Plattform ist: für Musik und Geschmäcker, aber auch für Projekte wie den Bärling oder den Uferlos-Lauf, an dem 219 Menschen teilnahmen. Ideen für Neuerungen für das Jahr 2016 habe man bereits, sagt Vipo Maat, der aber noch nichts verraten will. Das Festival wird dann vom 29. April bis zum 8. Mai stattfinden.

© SZ vom 19.05.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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