Dorfen:Leistungsstark und qualifiziert

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Dorfener Architekten kritisieren Modalitäten des Wettbewerbs

Die Stadt Dorfen hat, wie berichtet, einen Architektenwettbewerb zum Neubau des Rathauses ausgelobt. Dazu wurden jedoch keine Dorfener Architekten eingeladen. Stattdessen wurden sechs auswärtige Büros als feste Teilnehmer gesetzt. Die Dorfener Architekten haben nun mit einem offenen Brief an die Stadt auf diese Entscheidung reagiert: Sie fühlen sich als regionale Unternehmer "ausgeschlossen und missachtet", heißt es in dem Schreiben.

Es sei Usus, heißt es in dem Schreiben, dass öffentliche Auftraggeber bei Wettbewerben Büros aus ihrer Gemeinde als geladene Teilnehmer setzten, damit diese eine Chance erhielten, in ihrer Region für öffentliche Auftragnehmer tätig zu werden. Durch die riesige Anzahl der sich bewerbenden Büros sei es extrem unwahrscheinlich, dass ein regional tätiges Büro bei dem normalen Auswahlverfahren zu einem solchen Wettbewerb ausgewählt werde, weil Büros, die auf solche Aufgaben spezialisiert sind, extrem bevorzugt würden. Jedes der Dorfener Büros sei jedoch leistungsstark und qualifiziert und könnte diese Aufgabe sehr gut lösen. Die Teilnahme an einem Wettbewerb sei für ein Büro mit sehr viel Aufwand verbunden und eine tatsächliche Beauftragung eher unwahrscheinlich. Mit einer gesetzten Position hätten die Dorfener Architekturbüros aber die Möglichkeit erhalten, sich mit ihren Ideen zu einem neuen Rathaus ihrer Heimatstadt dem Ideenwettbewerb zu stellen, heißt es in dem offenen Brief. Das Vergaberecht für Architektenleistungen räume dem Bauherrn auch ausdrücklich die Möglichkeit ein, Büros zu einem Wettbewerb zu laden. Was bei Handwerker-Vergaben ganz selbstverständlich sei - den regional tätigen Unternehmen die Möglichkeit zu geben, ein Angebot abzugeben - sei mit dem Vorgehen des Stadtrates Dorfen den ortsansässigen Architekten verwehrt worden. Warum der Stadtrat Dorfener Büros nicht eingeladen habe, sei nicht klar, heißt es in dem Schreiben, das die Architekten Peter Byrne, Dieter Focke, Franz Schmid, die 3-D-Architekt GmbH Reiner Hobmaier, das Architekturbüro Münzenloher, Kressierer Architekten und die Architekturwerkstatt Vallentin GmbH unterzeichnet haben. Ein entsprechender Vorschlag sei sogar mit Mehrheit abgelehnt worden, obwohl der Planungsverband äußerer Wirtschaftsraum München dem zugestimmt hätte.

© SZ vom 30.05.2015 / tdr - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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