Während andernorts AfD-Veranstaltungen scheinbar unbeeindruckt hingenommen werden, ist das in Dorfen nicht so. CSU, SPD, die Grünen, das Bündnis "Dorfen ist bunt" und die Flüchtlingshilfe Dorfen wollen an einem gemeinsam veranstalteten Diskussionsabend am Donnerstag, 19. April, im Gasthaus am Markt ab 19.30 Uhr "über den wahren Charakter der AfD informieren", heißt es in der Ankündigung. Anlass ist, dass die AfD zwei Wochen später an gleicher Stelle zur ersten größeren Veranstaltung in Dorfen einlädt. Am 2. Mai wird der Traunsteiner Abgeordnete Hansjörg Müller kommen. Müller darf zum rechten Rand der rechten Partei gezählt werden. Wie Björn Hocke und André Poggenburg hat er 2015 die sogenannte Erfurter Resolution unterzeichnet, mit der der Rechtsruck der AfD eingeleitet wurde. Als die Auschwitz-Überlebende Anita Lasker-Wallfisch im Januar im Bundestag sprach, verweigerte er ihr den Applaus.
In der Ankündigung für den 19. April schreiben die Veranstalter: "Wir müssen deutlich machen, dass die AfD zwar im Deutschen Bundestag sitzt, dass sie dadurch aber in keiner Weise zu einer demokratischen Partei geworden ist. Zwar sind nicht alle AfD-Wähler als rechtsradikal einzustufen. Sie nehmen aber billigend in Kauf, dass in dieser Partei Extremisten und Antisemiten eine maßgebliche Rolle spielen und offensichtlich immer mehr Einfluss gewinnen." Nach einem Grußwort von Bürgermeister Heinz Grundner (CSU) werden Thies Marsen, Rechtsextremismusexperte des Bayerischen Rundfunks, und Schorsch Wiesmaier von der Geschichtswerkstatt Dorfen sprechen.