Diskutiert wird über Gebäudegrößen und mögliche Immissionen:Klinik Wartenberg plant für die Zukunft

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Für die zwei Gebäude für das Personal der Klinik Wartenberg muss der Bründlhof abgerissen werden. Weichen müssen auch etliche große Bäume auf dem Gelände. (Foto: wil (oh))

Die Baugenehmigung für eine 20 Millionen Euro teure Erweiterung liegt vor, es sollen 37 Personalwohnungen folgen und ein großes Gas-Pellets-Heizkraftwerk. Mit den letzteren beiden Projekte hadern die Gemeinderäte noch ein wenig

Von Gerhard Wilhelm, Wartenberg

Stein um Stein baut die Klinik Wartenberg an ihrer Zukunft. Rund 20 Millionen Euro investiert das geriatrische Medizin spezialisierte Krankenhaus für einen Neubau für weitere Betten in einer Palliativstation und für Akutkranke und Reha-Patienten. Weitere fünf Millionen sollen in zwei Gebäude für Personalwohnungen gesteckt werden. In ihrer jüngsten Sitzung hatte es die Wartenberger Gemeinderäte nun mit einem dritten Projekt der Klinik zu tun. Entlang der Badstraße soll ein modernes Heizkraftwerk für alle Gebäude errichtet werden. Je zur Hälfte mit Gas und Holzpellets soll eine Wärmeleistung von einem Megawatt erzeugt werden. Doch während die Klinik schon mit dem Neubau der Erweiterung beginnt, weil die Baugenehmigung vom Landratsamt vorliegt, hadern die Wartenberger Gemeinderäte noch mit den anderen beidem Vorhaben. Die gewollte Bauweise bei den Personalwohnungen ist ihnen vom Aussehen her zu massiv und beim Heizkraftwerk will mal noch weitere Informationen über möglichen Lärm und die Höhe des geplanten Kamins.

Konkret ging es zunächst um die Änderung des Flächennutzungsplanes, da das Kraftwerk zwar auf Klinikgrund gebaut werden soll, aber dort nach derzeitigem Recht nur Wald sein darf. Deshalb müssen an der Stelle rund 1300 Quadratmeter umgewidmet und im zweiten Schritt für das Vorhaben ein Bebauungsplan aufgestellt werden. Die Gemeinderäte Christian Pröbst (CSU) und Michael Gruber (SPD) sorgten sich vor allem um mögliche Immissionen, die Bürger auf der gegenüberliegenden Straßenseite stören könnten. Zwar sollen wohl die zwei an der Straße gebaute Lagerhallen von je sechs auf neun Meter Größe sowie das Heizhaus selber mit 15 auf 12 Meter und sechs Meter Höhe den Lärm durch die Anlieferung der Pellets abhalten, Pröbst regte aber an, auch nach Westen einen Lärmschutz zu bauen. Gruber wollte vor seiner Zustimmung die Höhe des Kamins wissen.

Die Anlieferung für den rund 600 Kubikmeter großen Pelletsbunker soll nach Kenntnis des Architekten Franz Pezold aber nur einmal im Monat erfolgen. Wie oft und wann Lastkraftwagen anliefern dürften, soll nun in einem vorhabenbezogenen Bebauungsplan festgelegt werden. Gegen die Flächennutzungsplanänderung und die Aufstellung des Bebauungsplanes stimmten abschließend jeweils nur Michael Gruber, August Grohe (SPD) und Paul Neumeier (FWG).

Dass für die neuen Personalwohnungen der Klinik der Bründlhof rund 14 Bäume mit mindestens einem Stammumfang von einem Meter weichen müssen, damit haben sie Gemeinderäte beim zweiten Vorhaben schon abgefunden, nicht aber mit der Dimension und Ausrichtung der beiden Gebäude. 37 Wohnungen verschiedener Größen und 75 Tiefgaragenplätze sollen entstehen. Bemängelt wurde in einer ersten Gemeinderatssitzung, dass die beiden nebeneinander stehenden und nur ein paar Meter nach hinten versetzt stehenden Häuser den Eindruck erwecken würden, dass es sich um ein Gebäude mit einer Länge von 85 Meter handle. Was zu massiv sei. In der Sitzung wurden drei Varianten vorgestellt, eine von den planenden Architekten und zwei vom Gemeindearchitekten Pezold - eine Version mit einem gedrehten Haus, eine mit einem zusammengestauchten und eine, in der beide Gebäude in ein Haus mit nur noch einer Front von 58 Meter in U-Form zusammen gefasst sind. Weiter verfolgt werden sollen nur noch die ursprüngliche Planung sowie die mit einem gedrehten Haus, allerdings dann das Gebäude, das näher Richtung Klinik steht. Dazu sollen bis zur Sitzung im Juli zwei Modelle angefertigt werden.

Bürgermeister Manfred Ranft (FWG) und Walter Gebhart (FWG) mahnten, der Klinik, immerhin auch der größte Arbeitgeber am Ort, nicht zu viele Steine in den Weg zu legen. Neues Personal - geplant sind rund 100 neue Mitarbeiter könne man nur anwerben, wenn man eigene, günstige Wohnungen anbieten könne.

Die bestätigt auch Irene Hilf, die Pressesprecherin der Klinik: "Das Angebot von Wohnungen in Nähe der Arbeitsstätte, kombiniert mit anderen Punkten wie der Waldkindergartengruppe und unserem Betrieblichen Gesundheitsmanagement, ist schon etwas, von dem wir denken, dass es uns als Arbeitgeber attraktiver macht. Das Personalwohngebäude, das letztes Jahr fertiggestellt wurde, ist schon wieder belegt, so dass neuer Wohnraum benötigt wird."

© SZ vom 28.05.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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