Das erste Ohren-auf-Festival:Volle Dröhnung

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Aus der Werkstatt von Bodo Gsedl stammt das Logo. Grafik: privat (Foto: Grafik: Bodo Gsedl/oh)

Die Kreismusikschule fasst ihre Veranstaltungen in Dorfen zu einem Festival zusammen. Kinder, Jugendliche und Erwachsene zeigen die gesamte Bandbreite ihres Könnens

Von Katharina Kohring, Dorfen

Die Kreismusikschule Erding will die große Geste. Das "Ohren-auf-Festival" feiert diesen März seine Premiere im Jakobmayer Saal in Dorfen. Dass die Kreismusikschule ihre fünf Veranstaltungen in Dorfen, die sie sonst auf das ganze Jahr verteilt im Jakobmayer-Saal aufführt, zu einer geballten Veranstaltung zusammenfasst, ist eine Neuheit. "Wir wollen mit einer großen Geste zeigen, dass das, was die Kinder und auch die Eltern der musikbegeisterten Kinder machen, etwas besonderes ist", erklärt Peter Hackel, stellvertretender Schulleiter der Kreismusikschule Erding.

Auf den Namen Ohren-auf-Festival sei er spontan gekommen, sagt er. Er will darauf aufmerksam machen, dass die Menschen stark durch ihren Sehsinn geprägt seien, ihrem Gehör oftmals aber nicht viel Beachtung schenkten. Das will er mit dem Festival ändern. Bodo Gsedl, Grafiker aus Taufkirchen, entwarf das Logo des Festivals: die abstrakte Form eines Ohrs mit einer daraus strömenden Flut an Farben. Das Programm zeichnet sich durch unterschiedliche Zusammensetzungen und Stilrichtungen aus. Alle Altersgruppen, von fünf bis fast neunzig Jahren, werden vertreten sein, sagt Hackel.

Am Samstag, 3. März, eröffnet die Musikschule das Programm mit der Kreismusiknacht. Hier wird unter anderem das Musical "Persephone", das schon vergangenes Jahr aufgeführt wurde, präsentiert. Es sei gut angekommen, sagt Hackel, deswegen würde man es nochmals zeigen. Danach gibt es einen Auftritt von jungen Solisten und Ensembles, um 20.30 Uhr kriegt man von Barock bis in die Moderne alles zu hören. Mit der Night Session von 22 Uhr an lässt die Musikschule mit Popsongs den Abend ausklingen.

Am Sonntag, 4. März, bekommen Zuschauer und -hörer bei Magic Music den Zauber der Musik nähergebracht, denn, wie Hackel sagt: "Musik hat auch Zauber." Allerdings kriegt man in diesem Fall wortwörtlich den Zauber vor Augen geführt, denn Fritz Obermeier präsentiert zu den Musikstücken Zaubertricks.

Beim siebten Begegnungskonzert am Dienstag, 6. März, treten die Grundschule am Mühlanger, die Grundschule Dorfen Nord und die Instrumentalschüler der Kreismusikschule gemeinsam auf und präsentieren ihre Stücke, an denen sie seit vergangenem September arbeiten. Dass die Grundschulen hierbei teilnehmen, liegt daran, dass Hackel und seine Kollegen immer wieder an die Schulen kommen und Instrumente wie Cajon, Flöte und Gitarre vorstellen. Haben die Kinder Interesse an den Instrumenten, werden AGs gegründet, in denen sie dann musizieren und letztlich zusammen mit der Kreismusikschule auftreten. Hackel ist froh, dass die Grundschulen bei dieser Aktion mitmachen: "An den Schulen wird der Musikunterricht immer weiter reduziert. Mit den AGs haben die Kinder dann wieder Musik."

Am Samstag, 10. März, werden sich von 10 Uhr an Schüler und Lehrer mit Elisabeth Weinzierl, Dozentin für Flöte an der Münchner Hochschule für Musik und Theater und Edmund Wächter, er unterrichtet ebenfalls Flöte an der LMU in München, treffen. Es wird in Workshops geprobt. Um 18 Uhr beginnt dann das Konzert "Flute Meeting Day", dann spielen alle für die Öffentlichkeit.

Dass das Festival darauf setzt, dass wirklich alle teilnehmen, wird auch hier nochmals deutlich. Benno Meindl, pensionierter Kirchenmusiker aus Dorfen, wird im Februar 89 Jahre und ist seit fünf Jahren bei Auftritten der Kreismusikschule mit dabei. Auch beim Soirée Musicale am Sonntag, 11. März, tritt er neben Lehrern der KMS sowie Gästen in unterschiedlichen Besetzungen auf.

Mit dem Festival will Peter Hackel aber nicht nur seinen Musikern eine Bühne bieten, er will auch zeigen, dass Musik der Gesellschaft guttut: "Musiklehrer dürfen nicht nur die einzelne künstlerische Dynamik sehen, sie müssen das große Ganze sehen, das, was die Musik in die Welt herausstrahlt. Musiker sehen viel zu selten den großen Kontext."

© SZ vom 08.02.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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