Bund Naturschutz:Probleme beim Nachwuchs

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Der Kreisverband will nun eine neue Kindergruppe in Erding gründen

Die Kreisgruppe Erding des Bund Naturschutzes hat im Rahmen der Jahresmitgliederversammlung eine Bilanz des vergangenen Jahres gezogen: Glücklich ist Kreisvorsitzende Gabriele Betzmeir darüber, dass die Zahl der Mitglieder mit etwa 2400 konstant bleibt, auch wenn es bei der Nachwuchsförderung Probleme gibt: Die Kindergruppe Waldfüchse in Pastetten musste mangels Nachfrage aufgegeben werden. "Doch wir lassen uns nicht entmutigen", sagte Betzmeir. Unter der Leitung von Sabine Lanzner will die Kreisgruppe in Erding eine neue Kindergruppe ins Leben rufen. Das Angebot richtet sich an Grundschüler der 2. bis 4. Klasse, und wer Interesse hat, kann sich über die Homepage der Kreisgruppe anmelden.

Die Kreisgruppe organisierte im vergangenen Jahr 13 Veranstaltungen mit insgesamt 200 Teilnehmern, eine Radeltour in die Garchinger Heide zum Beispiel und eine Vogelstimmen-Exkursion. Die Teilnahme war kostenlos. "Das wird sich auch in diesem Jahr nicht ändern", versprach Betzmeir. Was sich auch nicht ändern wird: Die Kreisgruppe ist auf Spenden angewiesen. Biotoppflege, Expertengutachten, Pacht für Naturschutzgebiete - "das kostet alles viel Geld", sagte Betzmair. Mehr als 13 000 Euro konnte die Kreisgruppe 2015 allein durch Straßensammlungen einnehmen und hofft, dass die Summe in diesem Jahr ähnlich hoch ausfallen wird. "Wir sammeln dieses Jahr vom 23. April bis zum 1. Mai", kündigte Betzmeir an. Das Geld wird unter anderem genutzt, um den Kampf gegen die dritte Startbahn fortzusetzen und gegen die Nordumfahrung Erding vorzugehen. Auch die B15neu will die Kreisgruppe bekämpfen. Doch auch Tierisches steht auf der Agenda: Die Gelbbauchunke soll vor dem Aussterben bewahrt werden, indem ihre ursprünglichen Lebensräume renaturiert werden. Zum Thema Renaturierung hielt Christine Margraf vom Bund Naturschutz München einen Gastvortrag. Sie ist Teil eines Expertenteams, das die Renaturierung der Isar zwischen Freising und Moosburg untersucht. Vor einigen Jahren hatte das Wasserwirtschaftsamt die Isar dort an einigen Stellen aus ihrem Steinkorsett befreit. "Durch die Entfernung der Uferversteinung und die Zurückverlegung von Deichen kann sich eine Wasserdynamik entwickeln, die für Flora und Fauna dringend notwendig ist", sagte Margraf. Das Hochwasser darf wieder Kiesbänke formen und verschieben, Wildbienen, Vögel und zahlreiche Pflanzenarten haben sich an den nun verwilderten Stellen angesiedelt. Die Zuhörer waren von Margrafs Bericht sichtlich bewegt. Er war eine gute Nachricht für den Bund Naturschutz.

© SZ vom 22.04.2016 / STPI - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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