Beleuchtung in Dorfen:Gefahr auf dem Schulweg

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Am Radweg auf der alten Bahntrasse in Dorfen reicht die Beleuchtung nicht aus. Mütter sorgen sich um die Sicherheit ihrer Kinder - und starten eine Unterschriftenaktion.

Thomas Daller

"Es ist einfach zu gefährlich", sagt Katja Schrägle. Sie und drei andere Mütter starten nächste Woche eine Unterschriftenaktion, in der sie eine Beleuchtung entlang des Radwegs auf der alten Bahntrasse in Dorfen fordern.

Damit ihre Kinder sicher zur Schule kommen, starten vier Mütter eine Unterschriftenaktion, in der sie die Beleuchtung des Radwegs zwischen der Siedlung "Am Brühl" und der Grundschule fordern. (Foto: ddp)

Der Radweg wird insbesondere morgens intensiv genutzt: Allein aus der neuen Siedlung "Am Brühl" gehen knapp 50 Kinder in nördlicher Richtung, zur Grundschule "Am Mühlanger". In der Gegenrichtung sind viele Erwachsene mit dem Fahrrad unterwegs, die als Pendler zum Bahnhof wollen. Das ist die meiste Zeit des Jahres kein Problem, aber im Winter, wenn es morgens noch stockfinster ist, liegt der Großteil des Radwegs im Dunkeln, weil es dort nur ein paar vereinzelte Lampen gibt.

Katja Schrägle, Kornelia Ehneß, Alexandra Wortberg und Marika Seifert haben sich mit ihrem Wunsch nach einer ausreichenden Beleuchtung bereits an Jürgen Dietrich, den Leiter des technischen Bauamtes der Stadt Dorfen gewandt. Er habe ihnen mitgeteilt, dass er das Problem kenne und schon mehrmals diese Beleuchtung in den Haushaltsentwurf eingestellt habe.

Bislang sei sie aber immer dem Rotstift des Stadtrats zum Opfer gefallen. "Es gab wohl schon mehr Bürger, die sich deswegen an die Stadt gewandt haben", sagte Schrägle. Und es habe wohl schon einen Zusammenstoß mit einem Kind gegeben, dessen Eltern dies der Stadt auch mitgeteilt hätten.

Nun wollen die vier Mütter mit ihrer Unterschriftenaktion auf diese Gefahrensituation hinweisen. "Es ist ja nicht nur morgens ein Problem", sagte Schrägle. Im Dezember ging die Sonne bereits um 16 Uhr unter: "Die Kinder gehen am Nachmittag zum Sportunterricht in die Schule oder benutzen den Weg, wenn sie zum Training beim TSV Dorfen gehen. Die Musikschule unterrichtet nachmittags in den Räumen der Mühlangerschule und viele Senioren sind auch auf dem Radweg unterwegs", zählte sie auf.

Die Unterschriftenaktion beginnt nächste Woche

In dem Antrag an den Stadtrat wird die Problem folgendermaßen erläutert: "(...) Dabei fällt besonders ins Gewicht, dass sowohl die Berufspendler als auch die Schulkinder jeweils in großer Zahl innerhalb eines sehr kurzen Zeitraumes auf dem Radweg unterwegs sind, teilweise sogar in entgegengesetzter Richtung. Gerade im Winterhalbjahr bewegt sich dabei die große Mehrheit der Verkehrsteilnehmer auf dem Radweg im Dunkeln. Natürlich ist für Radfahrer eine ausreichende Beleuchtung vorgeschrieben, die aber in der Realität sicher auch nicht immer funktioniert. Für Fußgänger gibt es eine solche Vorschrift nicht, und im Dunkeln helfen auch auffällige Kleidung oder reflektierende Schultaschen wenig bis nichts. Dies führt praktisch täglich mehrmals zu gefährlichen Situationen, wenn Radfahrer auf Fußgänger oder aufeinander treffen."

Weiter heißt es: "Wir fordern Sie daher dringend auf, diese Sicherheitslücke umgehend durch eine ausreichende Beleuchtung des Radweges im Stadtbereich zu schließen. Dorfen ist eine Stadt mit einer rasch wachsenden Einwohnerzahl. Dieses Wachstum wird sicherlich auch durch die Ausweisung neuer Baugebiete erreicht, wie zum Beispiel "Am Brühl". Dadurch erzielt die Stadt Dorfen in der Stadtkasse ein Plus, welches unter anderem dafür verwendet werden müsste, diese Wohngebiete auch entsprechend infrastrukturell anzubinden."

In der vergangenen Woche haben sich die vier Mütter erstmals in dieser Angelegenheit getroffen, um ihren Antrag samt Begründung für die Unterschriftenliste zu formulieren. Darüber hinaus wollen sie sich auch noch mit der Verkehrswacht in Verbindung setzen.

In der nächsten Woche soll die Aktion beginnen. Unterschriften erhoffen sie sich insbesondere in den Siedlungen, aus denen die Kindern kommen, die den Radlweg zur Schule nutzen. Darüber hinaus sollen in Dorfener Geschäften Listen ausgelegt werden und auch am Bahnhof, weil auch viele Pendler das Problem kennen. "Wir wollten auch im Bürgerbüro im Rathaus eine Liste auslegen, aber das ist nicht erlaubt", sagte Schrägle.

Die Unterschriftenaktion soll in den nächsten Wochen abgeschlossen werden, um den Antrag noch rechtzeitig in den Stadtrat zu bringen, bevor die Debatten über den Haushalt des kommenden Jahres beginnen.

© SZ vom 19.10.2010 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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