Wetter:50 Einsätze in rund drei Stunden

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Sturmtief "Burglind" zieht kurz, aber heftig über den Landkreis hinweg und sorgt vor allem im Stadtgebiet von Erding für jede Menge Arbeit. Böen stürzen ein Wohnmobil um und lassen eine Dachkuppel auf die Straße krachen

Von Regina Bluhme, Erding

Für die Feuerwehr vor allem im Bereich Erding hat das neue Jahr stürmisch begonnen. Die orkanartigen Böen am Mittwoch Vormittag sorgten für entwurzelte Bäume und abgedeckte Dächer. Allein bis 14 Uhr verzeichnete die Erdinger Wehr elf Einsätze im Stadtgebiet. Sie reichten von einem Feueralarm im Landratsamt über entwurzelte Bäume bis zu einer heruntergestürzten Dachkuppel. Insgesamt gab es im Landkreis 50 Einsätze. Auch Mitarbeiter der Bauhöfe waren durch das Tief Burglind gefordert.

Feuer im Landratsamt Erding - danach sah es zumindest aus, nachdem dort die Brandmeldeanlage ausgelöst worden war. Wie Fabian Steiger, stellvertretender Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Erding, mitteilt, handelte es sich zum Glück um einen Fehlalarm, den wohl der Sturm ausgelöst hat. Angesichts der schlechten Wetterprognose, des plötzlich einsetzenden peitschenden Regens und der heftigen Böen löste die Erdinger Feuerwehr um 10.57 Uhr einen Sirenenalarm aus, der im ganzen Stadtgebiet zu hören war. "Damit wollten wir allen verfügbaren Feuerwehrkräften signalisieren, dass sie sich für einen Einsatz zur Verfügung stellen", erklärt Steiger. Tatsächlich kamen so zusätzlich 15 Aktive am Mittwoch zusammen. Somit waren insgesamt 37 Frauen und Männer im Stadtgebiet im Einsatz. Die Sirene sollte zugleich aber auch die Bevölkerung vor dem Unwetter warnen, fügt der Kommandant hinzu.

Sieht ganz schön gefährlich aus: Sturmtief Burglind sorgte am Mittwoch im Landkreis reihenweise für umgestürzte Bäume. Hier auf dem Bild entsorgen Einsatzkräfte in Erding einen Stamm, der sich über den Fußweg am Heilig-Geist-Stift, Richtung Erdinger Stadtpark, gelegt hatte. (Foto: Renate Schmidt)

Zum Glück lief der Sturm dann relativ glimpflich ab. In der Rot-Kreuz-Straße musste allerdings neben mehreren umgestürzten Bäumen auch eine Dachkuppel weggeräumt werden, die der Sturm von einem Gebäude gerissen hatte. Um das Haus vor dem Regenwasser zu schützen, wurde das Dach mit einer Plane abgedeckt.

Dass der Sturm ein gewaltiges Gefahrenpotenzial hatte, zeigte sich im Gewerbegebiet am Kletthamer Feld. Dort hat eine heftige Böe ein Wohnmobil umgestürzt. Auf die Besitzer, die nicht vor Ort waren, wartet nun eine böse Überraschung.

In der Wilhelm-Weindler-Straße wiederum fielen gleich mehrere große Bäume auf die Straße, und einige weitere mussten mit einer speziellen Zugvorrichtung von der Wehr gesichert werden. Zu retten sind auch diese Bäume nicht mehr, sie werden demnächst von einer Fachfirma abgetragen, berichtet Fabian Steiger.

Auch die Mitarbeiter des Erdinger Bauhofs mussten ausrücken. Am Fußweg zum Stadtpark auf Höhe des Heilig-Geist-Stifts musste ein Baum weggeräumt werden.

Auch der Friedhof Sankt Paul in Erding blieb nicht vom Sturm verschont. Hier stürzte ein Baum über die Sempt. Mitglieder der Feuerwehr Erding waren im Einsatz. (Foto: Renate Schmidt)

Umgestürzte Bäume mussten auch in der Gießereistraße geborgen werden, dort hatte der Wind sogar Bauzäune auf die Fahrbahn geweht. Auch am Friedhof Sankt Paul musste ein umgestürzter Baum entsorgt werden.

Mit weitaus schlimmeren Folgen hatte zunächst Lorenz Huber, Kreisbrandinspektor und Kommandant der Feuerwehr Oberding, angesichts der heftigen Böen gerechnet. Doch es ging glimpflich ab in seinem Bereich: Ein paar Äste seien auf Straßen geweht worden und in Oberding ist in eine Dachplatte von einem Gebäude gefallen.

"Hübsch still" war es im Bereich der Feuerwehr Dorfen, wie Kreisbrandmeister Rudolf Hohenadl berichtet. "In Dorfen selbst war gar nichts", informiert er. Nur in Richtung Taufkirchen im Bereich Otterding habe ein umgestürzter Strommast geborgen werden müssen. Umgestürzte Bäume im Bereich Matzbach, Isen und St. Wolfgang mussten laut dem zuständigen Kommandanten Florian Axenböck beseitigt werden. Diesmal sei der Osten des Landkreises wohl mit einem blauen Auge davon gekommen.

Wie das Landratsamt Erding auf Facebook mitteilte, gingen in der Zeit zwischen 10 und 13.30 Uhr bei der Integrierten Leitstelle 250 Anrufe ein. Daraus ergaben sich laut Landratsamt 81 Einsätze, 50 davon im Landkreis Erding, 16 im Landkreis Freising und 15 im Landkreis Ebersberg.

© SZ vom 04.01.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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