An drei Gymnasien im Landkreis:Tag des Abschieds

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Die Redner haben sich bei der Zeugnisvergabe am Korbinian Aigner-Gymnasium kurz gehalten, die Hitze war erdrückend. Familie und Freunde wollten den großen Moment nicht verpassen. (Foto: Bauersachs)

360 junge Menschen haben an den drei Gymnasien im Landkreis ihre Abiturzeugnisse übergeben bekommen. "Zielstrebig, leistungsstark und flexibel" sollen sie nun sein

Von Jan-Hendrik Maier, Erding

Dieser Freitag ist ein historischer Tag - es ist ein Tag des Abschieds. Während sich eine knappe Mehrheit der Briten für den Austritt ihres Landes aus der Europäischen Union entschieden hat, verlassen 360 junge Erwachsene mit Stolz die drei Gymnasien im Landkreis. Das lang ersehnte Abiturzeugnis in den Händen haltend, liegt nun die Schulzeit hinter und die Freiheit vor ihnen. Mit Gottesdiensten, feierlichen Zeugnisübergaben und ausgelassenen Bällen feierten Schüler, Freunde, Eltern und Lehrer an allen drei Gymnasien den diesjährigen Abiturjahrgang. Und auch die Ergebnisse können sich sehen lassen: Fast ein Drittel der Absolventen hat eine Eins vor dem Komma, sechs Frauen und Männer dürfen sich über die Bestnote 1,0 freuen.

"Scheinbar unbegrenzte Möglichkeiten"

Gediegene Jazzklänge und zwei "Ungarische Tänze" von Johannes Brahms eröffneten am späten Vormittag die Entlassfeier am Korbinian-Aigner-Gymnasium (KAG) in Erding. Aufgrund der drückend heißen Temperaturen vor und in der Aula fassten sich die Redner kurz. Ob Studium oder Ausbildung, ob weit weg von Zuhause oder in enger Nähe, mit dem bestandenen Abitur böten sich den jungen Erwachsenen "scheinbar unbegrenzte Möglichkeiten", sagte der stellvertretende Landrat Jakob Schwimmer (CSU).

Die Gesellschaft stelle in Zukunft hohe Erwartungen an sie. Zielstrebig, leistungsstark und flexibel müssten sie sein, sich auf internationalem Parkett durchsetzen können und genug Zeit für Freunde und Familie finden. "Vergessen Sie bei alldem nicht Ihre Neigungen, Interessen und Fähigkeiten." Schwimmer ermunterte die Abiturienten nach den "langen Wochen voller Stress und Entbehrungen" zunächst einmal das "Gefühl der Freiheit" zu genießen. Zum Abschluss gab er den nun ehemaligen Schülern das bekannte Zitat des Johannes Pfeiffer aus dem Film Die Feuerzangenbowle mit: "Wahr sind nur die Erinnerungen, die wir mit uns tragen; die Träume, die wir spinnen, und die Sehnsüchte, die uns treiben."

"Zeit ist das wichtigste Gut`. sagt OB Gotz.

Oberbürgermeister Max Gotz (CSU) gab Schwimmers ironischer Drohung nach, dass jeder, der länger als zehn Minuten spräche wegen Verletzung der Menschenrechte belangt würde, und so dauerte seine Gratulation zum "Gymexit" kaum fünf Minuten. "Sie dürfen wahrlich stolz auf ihre Leistung sein." Gotz wünschte den Absolventen gute Wegbegleiter, die ihnen mit Rat und Tat zur Seite stünden und, dass sie ihre Entscheidungen mit Zufriedenheit träfen. Das wichtigste Gut sei jedoch Zeit. "Ich hoffe, dass Sie sich immer wieder Zeit nehmen können, Zeit bekommen und Zeit haben, Erfahrungen zu sammeln."

Mit der Zeugnisübergabe war der Tag für die Absolventen des KAG aber noch nicht vorbei. Von 17 Uhr an wurde beim Abiball im eigens dafür geschmückten Sportpark Schollbach getanzt und gefeiert. Nach einer Andacht versammelten sich am frühen Abend die 114 Abiturienten des Anne-Frank-Gymnasiums (AFG) in der Erdinger Stadthalle. Sie erhielten ihr wohl verdientes Reifezeugnis jedoch nicht einzeln wie am KAG, sondern holten es sich in kleinen Gruppen ab. Die Musik für diesen Anlass hatten sie selbst ausgewählt. Der Sound ebbte danach nicht ab, sondern kam direkt von einer Band. Bis in die späten Abendstunden feierten und groovten die jungen Erwachsenen auf "ihrem" Ball.

Am Freitag fiel auch am Gymnasium Dorfen der letzte Vorhang für die 115 Abiturienten. Nach dem Gottesdienst trafen sie sich um 18.30 Uhr in der Aula zur feierlichen Zeugnisübergabe und dem anschließenden Abiturball.

© SZ vom 25.06.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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