Elektromobilität in Bayern:Die Autobauer werden aktiv

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China holt gewaltig auf, aber auch im Freistaat tut sich was

"Die Belegschaft schlägt Alarm" vom 12./13. November:

Der Gesamtbetriebsratsrat von BMW, Manfred Schoch, sieht es richtig, dass die Chinesen bei den Elektroautos aufgeholt haben. So ist die chinesische Firma Wanxiang Group (mit Lu Guanqiu) im Ausland tätig, hat die US-Elektroauto-Firma Fisker/Karma und den US-Akku-Hersteller A123 Systems gekauft. A123 Systems plant über die nächsten vier Jahre mehr als 800 Millionen Dollar zu investieren, um Werke in Michigan und China zu erweitern. A123 sagte, dass es seine Produktionskapazität innerhalb von drei Jahren von 750 MWh auf 1,5 GWh verdoppeln wird. A123 Systems hat ein Entwicklungszentrum in Stuttgart und baut eine neue Fabrik in Ostrava, Tschechische Republik. Das Startup NextEV hat sogar das Design-Hauptquartier in München. Es stimmt nicht ganz, dass BMW in Bayern in Punkto Batterien nichts tut. BMW wird nach eigenen Angaben auch künftig keine fertigen Akkupacks von Samsung SDI beziehen, sondern lediglich einzelne Lithium-Ionen-Zellen, die im Werk Dingolfing dann zu Modulen paketiert, in Reihe geschaltet und anschließend eingehaust werden. Dazu wurden im Werk in Niederbayern hochautomatisierte Fertigungsprozesse eingeführt, die von etwa 100 Mitarbeitern betreut werden, schrieb Heise Online am 15. Juli 2014. BMW baut seine E-Autos i3 und i8 im Werk Leipzig, Audi möchte ab 2018 jedes Jahr ein neues Elektroauto an den Start bringen, schrieb Elektroauto News(18. Mai 2016). Das Webzine Golem (27. Oktober 2016) schrieb, dass BMW im Großraum München ein Entwicklungszentrum für autonomes Fahren mit rund 2000 Mitarbeitern aufbauen will. "Wir wollen Mitte 2017 loslegen", sagte ein BMW-Sprecher der Nachrichtenagentur dpa. Die BMW Group hat 2012 einen neuen Standort für Software-Entwicklung in Ulm in Betrieb genommen. In dem Softwarehaus entwickeln rund 60 Mitarbeiter der Tochtergesellschaft BMW Car IT GmbH Software für Fahrzeuge und individuelle Mobilität. Das alles wird aber keine 20 000 Stellen retten können. Das Audi e-tron quattro wird in Brüssel produziert. In der dortigen Anlage wird auch eine eigene Batterieproduktion von Audi untergebracht sein. Die künftigen Schlüsseltechnologien sind doch in Bayern angesiedelt, etwa die Fertigung von Lithium-Batterien: In Euro- pas größter Lithium-Ionen-Batteriefabrik in Karlstein am Main (BMZ GmbH) werden 1500 Leute arbeiten. Der drittgrößte deutsche Automobilzulieferer ZF gründet eine eigene fünfte Konzernsparte für Elektromobilität. Igor Fodor, München

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© SZ vom 24.11.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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