Zornedinger CSU:Presse muss draußen bleiben

Zur Neuwahl des Ortsvorstandes der Zornedinger CSU wird die Presse erst eingeladen - und dann des Saales verwiesen

So sieht der transparente Neuanfang der Zornedinger CSU aus: Zur Hauptversammlung mit Neuwahlen des Vorstandes am Montagabend im Gasthaus Neuwirt wird die Öffentlichkeit, in diesem Fall die Presse, des Saales verwiesen. Und das, obwohl die kommissarische Vorsitzende Jutta Sirotek die Presse ausdrücklich eingeladen hatte und Bürgermeister Piet Mayr die Einladung am Montagvormittag noch einmal bekräftigt hatte.

Auch Bundestagsabgeordneter Andreas Lenz, der als Gast zugegen war, zeigte sich irritiert vom Ausschluss der Presse. Einmischen wollte er sich aber nicht. "Das ist Sache des Ortsverbandes", sagte er.

Sylvia Boher, die langjährige Ortsvorsitzende, nahm zumindest zu Beginn der Sitzung nicht an der Versammlung teil. Ihr Posten musste neu besetzt werden, nachdem sie vorigen Herbst nach fremdenfeindlichen Äußerungen im Parteiblatt "Zorneding Report" von der Parteispitze im Kreis zum Rücktritt gedrängt wurde. Seitdem leitet Jutta Sirotek den Ortsverband, sie wollte sich am Abend auch offiziell als Vorsitzende empfehlen. Eines ihrer Ziele, so hatte sie in den vergangenen Wochen immer wieder betont, sei Transparenz.

Auf die Presse scheint die Mehrheit der anwesenden knapp 20 Mitglieder im Ortsverband dennoch nicht gut zu sprechen zu sein. Schon Sylvia Boher hatte sich immer als Opfer einer öffentlichen Kampagne gegen sich gesehen, statt ihre fremdenfeindlichen Aussagen in Frage zu stellen, infolge derer der Zornedinger Pfarrer Olivier Ndjimbi-Tshiende erst rassistisch bedroht wurde und dann die Gemeinde verließ.

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