Von der Laute bis zum Strom:Zeitreise mit Gitarre

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Ein Konzert in Erding stellt die Entwicklungen des Instruments vor

Von Florian Tempel, Erding

Die Gitarre, die kennt doch jeder - meint man. Doch die Gitarre ist eine Instrument mit unglaublich viel Geschichte. Peter Pichler und Alfred Schillmeier stellen die interessanten Ursprünge und Entwicklungen des Saiteninstruments am Freitag, 13. April, um 19 Uhr in einem spannenden und vielfältigen Konzert im Konzertsaal der Kreismusikschule Erding vor. Von der arabischen Laute über die Renaissance-Laute und die klassische Konzertgitarre hin bis zur Elektro-Version nehmen sie ihr Publikum mit auf eine musikalische Reise durch die Welt eines nur scheinbar altbekannten Instruments, von seinen Anfängen bis in die Gegenwart.

Die Gitarre ist, so wie man sie heute kennt, eigentlich ein sehr junges Instrument. Ein entscheidender Zeitpunkt war, als die Mauren bei der Eroberung Spaniens die arabischen Laute, die Oud, nach Europa brachten. Aus der Oud, die keine Bünde hat, entwickelte sich die europäische Renaissance-Laute. Die Spanier entwickelten aus ihr die Vihuela, die im 16. Jahrhundert ihre Blütezeit hatte und die mit ihrer charakteristischen Form als Vorgänger der modernen Gitarre angesehen werden kann.

Pichler und Schillmeier werden zeigen, wie es immer weiter ging, wie sich spanische, südamerikanische, klassische Gitarren herausbildeten und das Instrument schließlich mit elektrischen Tonabnehmern ausgestattet wurde. Sie präsentieren dabei auch die unterschiedlichsten Musikstile. Als Duo musizieren die zwei seit mehr als 20 Jahren zusammen. Auch wenn sie eigentlich sehr unterschiedliche Künstlertypen sind, ergänzen sich in besonderer Weise in ihrem Spiel.

Peter Pichler studierte Gitarre und Renaissancelaute am Mozarteum Salzburg, am Leopold-Mozart-Konservatorium in Augsburg und an der Hochschule für Musik in Karlsruhe. Er besuchte auch Meisterkurse für Alte Musik unter anderem bei Robert Spencer und Toyohiko Satoh. Pichler ist in mehreren Wettbewerbe ausgezeichnet worden. Er ist Kopf der Avantgarde-Band No Goods, arbeitete als Musiker und Arrangeur mit Künstlern wie Funny van Dannen und Hans Söllner sowie für verschiedene Theaterproduktionen zum Beispiel an den Kammerspiele München. Außerdem ist er der derzeit wohl einzige Virtuose auf dem Trautonium, einem Ur-Synthesizer. Und er ist Gitarrenlehrer an der Kreismusikschule Erding.

Alfred Schillmeier studierte Gitarre an der Berufsfachschule für Musik in Altötting und am Leopold-Mozart-Konservatorium. Er hat an zahlreichen Meisterkursen etwa in Paris bei Cristina Azuma, bei Godelieve Monden, bei Paulo Bellinati, Claudio Menandro und Nigel North teilgenommen. Als Elektrogitarrist arbeitet er sowohl live wie auch im Studio. Er komponiert für Gitarre und unterrichtet an der Musikschule Traunstein.

"Reise zu den Ursprüngen der Gitarre" am Freitag, 13. April, 19 Uhr, Saal der Musikschule Erding.

© SZ vom 13.04.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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