Unsichere Zukunft in Poing:Wie geht es mit den Mitarbeitern bei Stahlgruber weiter?

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Die Stahlgruber Firmenzentrale in Poing. Mehr als 400 Mitarbeiter sind derzeit hier beschäftigt. (Foto: Rasmus Kaessmann; Stahlgruber)

Vom Verkauf des Autoteilegroßhändlers sind in Poing gut 400 Mitarbeiter betroffen. Ihre Zukunft ist derzeit offen.

Von Barbara Mooser, Poing

Schon seit dem Sommer waren die Gerüchte über einen möglichen Verkauf der Firma Stahlgruber nicht abgerissen, nun steht es fest: Das Unternehmen mit Hauptsitz in Poing wird für rund 1,5 Milliarden Euro in die USA verkauft. Der Konkurrent LKQ kündigte am Montag in Chicago die Übernahme des 1923 gegründeten Traditionsunternehmens an.

Welche Auswirkungen der Verkauf für die mehr als 400 Mitarbeiter in Poing und auch für die Gemeinde haben wird, darüber gab sich ein Unternehmenssprecher am Dienstag noch bedeckt. Grund, so hieß es, sei die noch anstehende Freigabe durch die Kartellbehörden.

Ob Poing Firmensitz bleiben wird, wie sich die Mitarbeiterzahlen am Standort entwickeln werden und ob dort vielleicht sogar neue Investitionen geplant sind, dazu will sich das Unternehmen derzeit noch nicht äußern. Die Belegschaft am Standort Poing sei aber über den Verkauf bereits informiert worden, so ein Sprecher. Auch Poings Bürgermeister Albert Hingerl (SPD) kann noch nicht einschätzen, ob dieser Schritt Auswirkungen auf die Arbeitsplätze in der Gemeinde oder auch die Gewerbesteuerzahlungen haben wird. "Stahlgruber ist jedenfalls für Poing eine wichtige Firma und wird es immer bleiben", so Hingerl

Gegründet worden war der Autoteilegroßhändler 1923 in Passau, hier handelten die Brüder Otto und Willy Gruber zunächst mit Schrauben und Metallkleinteilen. 1929 wurde der erste Laden in München eröffnet, 1954 nahm das Werk in Poing seinen Betrieb auf. Im Jahr 2002 wurde der Firmensitz nach Poing verlegt. Weltweit hat Stahlgruber etwa 6600 Mitarbeiter, der Jahresumsatz wurde zuletzt auf 1,5 Milliarden Euro beziffert.

In einer Pressemitteilung zum Verkauf heißt es: "Mit dem Verkauf von Stahlgruber an LKQ Corp. soll sichergestellt werden, dass Stahlgruber im Lichte der fortschreitenden europäischen Konsolidierung des Autoteile-Großhandels auch weiterhin erfolgreich und strategisch aussichtsreich positioniert bleibt. Bei der Auswahl des strategischen und langfristigen Investors spielte insbesondere auch das Wohl der Mitarbeiter eine tragende Rolle."

© SZ vom 13.12.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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