Steueroase im Forst:Keine weiteren Mieter im Seegrasstadel

Die Zahl der Interessenten war im vergangenen Jahr gewaltig, doch bisher sind im unscheinbaren Seegrasstadel im Ebersberger Forst keine neuen Mieter eingezogen. Das hat Landrat Robert Niedergesäß (CSU) bei einem Pressegespräch auf Anfrage erklärt. Weiterhin residieren dort mehrere international agierende Immobilienfonds, die diesen Standort im Wald gewählt haben, um von der sensationell niedrigen Gewerbesteuer zu profitieren. Davon wiederum hat in zurückliegenden Jahren auch der Landkreis profitiert, dem die dennoch beachtlichen Gewerbesteuereinnahmen zufielen, weil der Stadel auf außermärkischem Gebiet liegt, also zu keiner Gemeinde gehört.

In der Vergangenheit hatte der Holzstadel in direkter Nachbarschaft des Forsthauses Hubertus daher den Ruf erlangt, eine Art Panama des Landkreises zu sein. Derzeit allerdings sind Einnahmen aus dem Forst eher bescheiden. Dies könnte sich freilich auch wieder ändern, denn nach Berichten in diversen Medien über die Mini-Steueroase im Forst hatte die Finanzmanagerin des Landkreises, Brigitte Keller, Dutzende Anfragen von Firmen erhalten, die ebenfalls gern in den Seegrasstadel einziehen würden. Freie Kapazitäten gäbe es noch, bisher wird der Stadel nur für drei offizielle Bürostunden pro Woche genutzt. Einige der Anfragen würden derzeit vom Finanzamt geprüft, so der Landrat, schließlich sei eine Verlagerung des Firmensitzes in den Forst nur unter strengen Vorgaben möglich. Zu einer Neuansiedlung habe das bisher aber nicht geführt, auch mit steigenden Einnahmen rechne man derzeit nicht.

© SZ vom 10.01.2018 / moo - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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