SPD-Bezirksvorsitz:Unterstützung trotz Abwahl

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SPD im Wahlkreis Erding-Ebersberg hält zu Ewald Schurer

Nach der knappen Abwahl von Ewald Schurer, dem bisherigen Vorsitzenden der oberbayerischen SPD, zeigen sich die Vertreter der Partei in den Landkreisen Erding und Ebersberg enttäuscht - und halten zu ihrem Bundestagsabgeordneten. Wie Thomas Vogt, Chef des Kreisverbandes Ebersberg, und Martin Kern, sein Kollege aus Erding, in einer Pressemitteilung schreiben, sei die Abwahl Schurers, der am Wochenende mit 34 zu 31 Stimmen gegen den Münchner Landtagsabgeordneten Florian Ritter verloren hat, "sicherlich bitter". Auf dem Bezirksparteitag habe letztendlich "der Wunsch nach Neuerung" überwogen, "der sich hauptsächlich in der Wahl des Vorsitzenden niederschlug". Die Kreisvorsitzenden schreiben, Schurer sei "immer wieder durch seine Position als Vorsitzender gezwungen" gewesen, schwierige Wege zu gehen - "gerade bei der Aufstellung von Listenreihungen". Kürzlich hatte es in der SPD Streit um die oberbayerische Liste für die Bundestagswahl gegeben: Die Jusos fühlten sich benachteiligt und kündigten sogar die Mitarbeit mit der Mutterpartei auf.

Allerdings, so Kern und Vogt, gebe es "keine Zweifel" an Schurers Verdiensten für die SPD. "In mehr als 14 Jahren hat Ewald als Vorsitzender der Oberbayern-SPD, den damals abfällig faulen Kern der Bayern-SPD genannten Bezirk, zu einem führenden, proaktiven Verband umgebaut." Hervorgehoben werden sein Kampf gegen die dritte Startbahn, sein Einsatz für den Erdinger Ringschluss, die Konversion des Fliegerhorstgeländes oder die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum. Die Pressemitteilung liest sich stellenweise, als würde Schurer morgen in Rente gehen - aber das Gegenteil ist der Fall: Er ist bei der kommenden Bundestagswahl auf Platz fünf der bayerischen SPD-Liste gesetzt, zuletzt schickte die Bayern-SPD 22 Abgeordnete nach Berlin. Schurer muss also nicht um einen Wiedereinzug in den Bundestag bangen.

Wie es von den SPD-Vorsitzenden weiter heißt, wurden einige Vertreterinnen und Vertreter der beiden Kreisverbände in den Oberbayern-Vorstand gewählt. Die Landtagsabgeordnete Doris Rauscher wird stellvertretende Vorsitzende, Ulla Dieckmann ist Vertreterin für den Kreisverband Erding, Thomas Vogt Vertreter für den Kreisverband Ebersberg. Gertrud Eichinger ist Beisitzerin und Horst Schmidt Revisor.

© SZ vom 08.05.2017 / webe - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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